Müll, Vandalismus und BMX-Rowdies: Wieder Ärger im Quellepark

6.9.2020, 05:57 Uhr
Müll, Vandalismus und BMX-Rowdies: Wieder Ärger im Quellepark

© Foto: Sebastian Müller

Entstanden ist der Schaden vor etwa zwei Wochen, als etwa sieben BMXer dort auf den Steinbänken herumgesprungen-, gefahren und "gegrindet" sind, wie ein Leser dem Stadtanzeiger mitteilte und Parkbesucher dort beobachtet hatten.

Beim "Grinden" rutschen und schleifen BMXer mit dem Reifen an einem mittelhohen Hindernis entlang. Betroffen sind jedoch nur die langgezogenen Sitzbänke an den Steinwegen; unversehrt blieben die sternförmigen Sitzbänke in der Wiese, die für die BMXer nicht so interessant waren.

Sachschaden über 1000 Euro

Pressesprecher André Winkel vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) schätzt den Sachschaden auf über 1000 Euro; Sör hat deswegen Anzeige gegen unbekannt erstattet. Die abgeplatzten Kanten müssen ausgebessert werden, möglicherweise mit einer Metall-Verkleidung, um künftige Schäden dort zu vermeiden.

Laut Polizei-Pressesprecher Marc Siegl hat sich der Quellepark zu einem Treffpunkt von Menschen entwickelt, die in unmittelbarer Umgebung wohnen. Über die Sommermonate sei es vereinzelt zu Beschwerden von Anwohnern wegen Ruhestörung und zu Einsätzen der PI Nürnberg-West gekommen.

Regelmäßig seien auf dem Areal Streifen unterwegs. Hinsichtlich der Müllproblematik schreite die Polizei nur dann ein, wenn ein unmittelbarer Verursacher festgestellt und zur Verantwortung gezogen werden könne, betonte Siegl. Sör plant nun, an den Kanten der Sitzbänke sogenannte "Stopper" zu installieren. "Vorbild könnte hier die Anlage am Beethoven-Denkmal sein, bei der wir an den Kanten Stopper eingebaut haben, um das sogenannte ,Grinden’ mit BMX-Rädern wie auch mit Skateboards zu unterbinden", erklärt Winkel.

Mit Blick auf das Abfall-Aufkommen kündigt der Sör-Sprecher an: "Die Mülleimer werden künftig drei Mal in der Woche, am Montag, Mittwoch und Freitag, geleert" – momentan sind es nur zwei Mal. Zudem lässt die Stadt im Laufe des Septembers noch zwei bis drei zusätzliche mobile Mülleimer aufstellen. Nach einer mehrmonatigen Testphase wird Sör dann entscheiden, ob und an welcher Stelle fest installierte Mülleimer notwendig seien.

Heinz-Claude Aemmer, der Vorsitzende des Bürgervereins Gostenhof, Kleinweidenmühle, Muggenhof und Doos, kritisiert das Verhalten Einzelner, "die dort offenbar ihren Egoismus ausleben müssen und nicht verstehen, dass es sich bei Grünanlagen um Gemeingut handelt, das allen gehört. Und wir brauchen das Grün in der Stadt." Die Probleme rund um Vandalismus und Müll hätten in den vergangenen Jahren auch in anderen Stadtteilen zugenommen, so Aemmer, diese Themen seien Dauerbrenner auf Sitzungen der Bürgervereine und in deren Gesamtverband AGBV.

Eine Zunahme von Müll, Lärm, Vandalismus und Alkoholkonsum kann Sör-Sprecher Winkel stadtweit bestätigen. Neben dem Wöhrder See, der ganztags von allen Bevölkerungsschichten besucht wird, gebe es weitere Treffpunkte als Hotspots, zu denen das Pegnitztal-West, die Wöhrder Wiese, der Marienbergpark, das Umfeld der Steintribüne am Dutzendteich, der Kornmarkt, der Köpfleinsberg, der Tiergärtnertorplatz und auch der im Juli neu eröffnete Quellepark gehören.

Wegen Corona hätten sich gerade bei schönem Wetter in den vergangenen Sommerferienwochen viele Menschen im Freien aufgehalten. Da viele Mitbürger nicht in den Urlaub gefahren sind, habe sich die Nutzung öffentlicher Grünanlagen und Plätzen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich verstärkt.

Da Clubs und Diskotheken noch immer nicht geöffnet seien, zugleich Gaststätten und Kneipen Corona-bedingt nur wenige Besucher zuließen, träfen sich viele Menschen in den Abendstunden im Freien, so Winkel. Folge: "Durch den Konsum von Fastfood hat sich die Zahl der ,To go’Verpackungen wie Pizzaschachteln, Einwegbecher et cetera in diesem Jahr drastisch erhöht", berichtet Winkel. Teilweise musste Sör daher häufiger Eimer leeren sowie Plätze und Anlagen reinigen, um der Müllmengen einigermaßen Herr zu werden.

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