"Murder Mystery Dinner" im Grand-Hotel

16.11.2017, 10:47 Uhr

© Foto: Günter Distler

Im Schloss des Barons von Tique hat sich eine illustre Gesellschaft versammelt. Der Baron muss seine Antiquitätensammlung verkaufen – alle sind da, seine Frau Sophia, seine Tochter Franziska, sein Anwalt und Freund Mr. Hammer sowie Butler Hein. Nur der Baron, der lässt auf sich warten.

Knobeln, essen und sich unterhalten lassen: Der Nürnberger Autor und Schauspieler Richard Greene hat 2001 das Krimi-Dinner von England mit nach Deutschland gebracht und als Erstes die Nürnberger im früheren "Café Real" mit seinen selbst geschriebenen Stücken amüsiert. Unterstützt wird er mittlerweile von einem zwölfköpfigen Team aus Schauspielern, Dramaturgen und Regisseuren. Und das "Murder Mystery Dinner" ist 2004 ins Grand-Hotel umgezogen. Dort findet alle zwei Jahre die Premiere jedes neuen Stückes statt, zuletzt 2015 "The Man in the Box". Die verbrecherischen Geschichten haben in über 20 deutschen Städten viele Fans.

Chef unter den Gästen

Diesmal hat sich der Chef von "Greene Entertainment" unter die Gäste gemischt. Ihm gegenüber sitzt am schön gedeckten Tisch Volker Windhöfel, neuer Direktor des "Le Meridien Grand Hotel". Auch für ihn ist das "Krimi-Dinner" eine Premiere.

"Es gibt ein paar Verhaltensregeln, liebe Gäste", sagt der seltsame Butler Hein (Knut Fleischmann). "Die Handys bleiben natürlich aus! Wenn der Baron oder die Baronin den Saal betreten, stehen Sie auf und sagen ,Ah’." Die Gäste lachen. Doch bevor der Mord geschieht, kommt Kulinarik ins Spiel. Und auf den Teller: Eine feine Waldpilzterrine mit Wildkräutersalat wird serviert.

Die ausnahmslos professionell agierenden Protagonisten wandeln von Tisch zu Tisch, plaudern mit den Gästen. Die Atmosphäre beim "Murder Mystery Dinner" ist jedes Mal sehr entspannt. Keiner der Schauspieler ist distanzlos, die Gäste können auch nur im Stillen miträtseln. Wer aber aktiv mitermitteln möchte, ist herzlich eingeladen.

Blumenkohlsuppe und Bananen-Schoko-Dessert zum Mordfall

Ein Schuss fällt. Der Baron ist tot, seine Leiche liegt im Treppenhaus. "Kommen Sie nur! Wenn Sie ihn noch einmal sehen wollen", sagt der Butler und die Gäste schlendern hinüber zum Tatort. Inspektor Wagenfort (Florian Elschker) nimmt die Ermittlungen auf und lädt alle dazu ein, ihn zu unterstützen.

Theatralisch fasst sich Baronin Sophia (Stefanie Wolf) im kurzen Negligé an ihren Hals und lacht laut: "Danke, wer auch immer meinen Mann umgebracht hat. Ich danke ihm!", ruft sie. Zwischen den weiteren drei Gängen – eine würzige Blumenkohlsuppe, Perlhuhnbrust im Brotmantel mit Tagliatelle in sahniger Soße und ein Bananen-Schoko-Dessert zum Dahinschmelzen – versucht der Inspektor, Licht ins Dunkel zu bringen und den Mörder mit Hilfe der Gäste zu überführen.

Polizist im Publikum löste Fall nach einigen Minuten

Ist es Mr. Hammer (Thomas Herr), der Spielschulden haben soll? Oder Tochter Franziska (Daniela Dillinger), die ihren Vater so sehr liebte – und trotzdem schlecht von ihm behandelt wurde? Oder hat gar der Inspektor selbst seine Finger im Spiel?

Nur Indizien und Beweise helfen bei der Ermittlung, die im extra eingerichteten "Crime Room" liebevoll aufgebaut sind. "Wir hatten einmal einen Polizisten als Gast. Der hat den Mord in wenigen Minuten aufgeklärt", sagt Richard Greene schmunzelnd.

Die Gäste im Grand-Hotel brauchen etwas länger: Erst nach dem Dessert darf jeder Tisch seine Vermutungen preisgeben – über das Motiv, Beweise und den Mörder. Diejenigen, die richtig liegen, leeren zum Abschluss des amüsanten und spannenden Abends gemeinsam eine Flasche Sekt.

Zwei weitere Termine am 26. November und 10. Dezember sowie am 14./28. Januar, 11./25. Februar, 11./25. März, 8. April und 13. Mai 2018. Einlass 18.30 Uhr, Beginn 19 Uhr. Tickets ab 82 Euro inklusive Vier-Gang-Menü unter www.murder-mystery.de und mit 20 Prozent ZAC-Rabatt im NN-Ticketcorner.

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