Muslime distanzieren sich von Islamisten-Propaganda

1.5.2014, 05:59 Uhr
Umstritten: Der vielfach als islamistisch eingestufte salafistische Prediger Pierre Vogel.

© dpa Umstritten: Der vielfach als islamistisch eingestufte salafistische Prediger Pierre Vogel.

Der Sprecher des muslimischen Vereins „Mevlana“ in Nürnberg, Süleyman Wolf Bahn, warnte vor zu großer Aufmerksamkeit für den radikal-islamistischen Prediger Pierre Vogel, der für Samstagnachmittag eine Veranstaltung in der Innenstadt angemeldet hat. „Wir möchten uns eindeutig und klar von dessen Interpretationen von Koran und islamischer Tradition distanzieren“, sagte Bahn. Die Salafisten seien eine der kleinsten, aber auch radikalsten und intolerantesten islamischen Gruppierungen. „Die allermeisten Muslime in Deutschland praktizieren ihre Religion friedlich und gelassen“, betonte auch der Islambeauftragte des evangelischen Dekanats Nürnberg, Pfarrer Hans-Martin Gloël.

Parallel zur Kundgebung von Vogel wollen etwa 100 Vertreter der Linken Liste, Piratenpartei, FDP, Grünen, Jusos, Junge Piraten, Grünen Jugend, Jungen Union und Jungen Liberalen gegen den Prediger protestieren. „Das soll ausdrücklich keine Anti-Islam-Demo werden“, so ein Sprecher. Vielmehr wolle man Vogels frauenfeindlichen, homophoben und menschenverachtenden Positionen nicht unwidersprochen im Raum stehen lassen.

Zu einem multireligiösen Gebet wollen sich außerdem Juden, Christen und Muslime ab 14 Uhr in der Kirche St. Jakob treffen.

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