Nach Brand im Nürnberger Kraftwerk: Keiner muss frieren

12.2.2021, 15:45 Uhr
Nach dem ersten Ermittlungsstand war der Auslöser des Brandes eine technische Havarie.

© Bauernfeind, dpa Nach dem ersten Ermittlungsstand war der Auslöser des Brandes eine technische Havarie.

Es waren verstörende Bilder: Dicke Rauchwolken und Flammen drangen am Montagabend aus dem Nürnberger Großkraftwerk des Versorgers Uniper - ein Vollbrand. Die nächste Hiobsbotschaft folgte prompt: In den Stadtteilen Röthenbach und Gebersdorf gab es Probleme mit der Fernwärme. Betroffen sind nicht nur Haushalte, sondern unter anderem auch Unternehmen und eine Klinik. Es kam zusätzlich auch zu Störungen im Mobilfunknetz. Der Ausfall des Kraftwerks traf unpassenderweise auf eine starke Kälteperiode.

Die Stadt Nürnberg hatte deshalb am Dienstagmorgen aufgrund der kritischen Situation den Katastrophenfall ausgerufen. Dieser Katastrophenfall wurde am Donnerstag um 13.15 Uhr aufgehoben - und somit auch die Ausnahmegenehmigung von den Kontaktbeschränkungen für Betroffene. Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König zeigt sich zufrieden: "Wir haben schnell reagiert und auch diesen Katastrophenfall sehr gut gemanagt. Damit haben wir einmal mehr unter Beweis gestellt, dass Nürnberg Krise kann." Bis die Situation geklärt ist, würden die Krisenstäbe aktiv bleiben.

Bereits am Mittwoch waren sieben mobile Heizstationen installiert worden, um die Fernwärmeversorgung aufrecht zu erhalten. Zwei davon hatte die N-Ergie jedoch am Donnerstag wieder vom Netz nehmen müssen, da diese nicht die erwünschte Leistung gebracht hatten.

Weitere mobile Anlagen

Sechs weitere Heizstationen sorgten in der Nacht zum Freitag dafür, dass die Versorgung stabil blieb. „Eine Mindestversorgung für das betroffene Gebiet ist durchgehend gewährleistet“, wie es am Freitag von Seiten der N-Ergie hieß. Hierfür werden in den kommenden Tagen weitere mobile Versorgungsanlagen installiert.

Eine große Anlage, die eine Leistung von 5 Megawatt hat, soll in den kommenden Tagen in Gebersdorf in Betrieb gehen und die Wärmeversorgung in beiden Stadtteilen auch mittelfristig stabilisieren. Hilfreich sind dabei nach wie vor die Fernwärmekunden im betroffenen Bereich, die ihre Heizung reduzieren und weniger warmes Wasser nutzen.

Aufsteigender Qualm hatte derweil am Donnerstagabend für einige Verunsicherung bei Anwohnern im Nürnberger Süden. Dabei handelte es sich aber nicht um einen neuerlichen Brand im Werk. Vielmehr sei Block 2 wieder aktiv, dieser sei aber nicht für die Wärmeerzeugung für die N-Ergie zuständig, wie es auf Anfrage hieß.

Polizei gibt Ermittlungsstand bekannt

Die Polizei Mittelfranken hatte noch am Montagabend die Ermittlungen aufgenommen. Dies stellte sich als schwierig heraus, da die Beamten warten mussten bis das Gebäude abgekühlt war und ohne Gefahr betreten werden konnte. Nach jetzigem Stand spricht auch die Polizei von einer technischen Havarie. Die Untersuchungen dauern aber noch an.

Info: Die Störungsstelle der N-Ergie Netz GmbH ist unter der Rufnummer 09 11 / 40 08 90 02 täglich 24 Stunden lang erreichbar.