Nach Lust und Laune toben, spielen und hämmern

1.8.2017, 10:58 Uhr
Ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer vermittelt auch das Machen vom Stockbrot, hier beim 30. Geburtstag des Aktivspielplatzes Wöhrder See vor drei Jahren.

© Foto: Roland Fengler Ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer vermittelt auch das Machen vom Stockbrot, hier beim 30. Geburtstag des Aktivspielplatzes Wöhrder See vor drei Jahren.

Kinder brauchen Orte, an denen sie sich austoben und ihre Fantasie ausleben können. Natürlich geht das auch an einem gewöhnlichen Spielplatz. Viel mehr Raum zur Umsetzung der eigenen Ideen bieten jedoch die Aktivspielplätze. Dort können die Kinder mit Unterstützung von pädagogischen Fachkräften Hütten und Schiffe bauen, Stockbrot machen oder Obst und Gemüse anbauen.

Auf den Aktivspielplätzen ist aber noch mehr geboten: Vom warmen Mittagessen über Hausaufgabenbetreuung bis hin zu den Kunst- und Theaterprojekten, Musik- und Sportangeboten. "Das Angebot variiert von Aktivspielplatz zu Aktivspielplatz und orientiert sich an den Bedürfnissen der Kinder, die im Stadtteil leben", erzählt Heinke Keblawi.

Die Sozialpädagogin hat über 40 Jahre auf dem Aktivspielplatz Gostenhof gearbeitet und diesen auch geleitet und die Entwicklung der Aktivspielplätze in Nürnberg mitverfolgt. "Der erste Aktivspielplatz eröffnete 1974 in Langwasser, zwei Jahre später kam der Aktivspielplatz Gostenhof hinzu."

Der Trend kam aus Dänemark

Nach Lust und Laune toben, spielen und hämmern

© F.: Stefan Hippel

Die Geschichte der Aktivspielplätze in Deutschland begann in den 60er Jahren in Berlin. Die Idee dazu kam aus Dänemark. "Einem Landschaftsarchitekten dort ist aufgefallen, dass Kinder ganz gerne auf Brachflächen und Gerümpelplätzen spielen", erzählt Keblawi. Er machte dies zum Prinzip der Spielplätze, die er konzipierte. So eröffneten die Dänen bereits in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die ersten Gerümpel-Spielplätze, wie sie damals hießen.

In den selbst gebastelten Hütten spielen Kinder vom Aktivspielplatz Wöhrder See sehr gerne.

In den selbst gebastelten Hütten spielen Kinder vom Aktivspielplatz Wöhrder See sehr gerne. © Foto: Roland Fengler

Nürnberg hat inzwischen 15 Aktivspielplätze. "Es sind überdurchschnittlich viele, im Vergleich zu anderen Städten", so die Sozialpädagogin. Der Vorteil der Aktivspielplätze liegt für Keblawi auf der Hand: "Hier können sich die Kinder ausprobieren. Ihnen wird mehr zugetraut." Im Laufe der Zeit veränderte sich auch die Arbeit auf den Aktivspielplätzen, sagt Keblawi: "Das Angebot hat sich enorm erweitert." Aktivspielplätze sind dabei für alle Kinder offen. Sie brauchen keine Anmeldung und ihre Eltern müssen nichts dafür bezahlen. Auch in den Ferien bieten die Aktivspielplätze viele Aktivitäten an.

Hier erhalten Sie Adressen und Informationen zu den Aktivspielplätzen in Nürnberg!

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