Nach Rolltreppensturz an der Lorenzkirche: Nürnberger helfen verletzter Seniorin

19.2.2021, 05:54 Uhr
Zigtausende Menschen benutzten täglich die Rolltreppen im Nürnberger Untergrund. Wie schnell es gefährlich werden kann, wenn man nicht aufpasst, musste eine Nürnbergerin im U-Bahnhof Lorenzkirche am eigenen Leib erfahren.

© Günter Distler Zigtausende Menschen benutzten täglich die Rolltreppen im Nürnberger Untergrund. Wie schnell es gefährlich werden kann, wenn man nicht aufpasst, musste eine Nürnbergerin im U-Bahnhof Lorenzkirche am eigenen Leib erfahren.

Oftmals sind es Kleinigkeiten, die dramatische Folgen haben. So auch im Fall der Nürnbergerin Marga Klein. Als sie vor wenigen Tagen in der Innenstadt unterwegs war und auf der Rolltreppe im U-Bahnhof Lorenzkirche stand, bemerkte sie plötzlich, dass ihre Handtasche ein Stück weit offen war. Beim Versuch, sie wieder zu schließen, verlor die 85-Jährige das Wesentliche aus den Augen. Kurz darauf blieb sie am sogenannten Kamm der Rolltreppe hängen und stürzte vornüber. "Ich bin voll auf das Gesicht gefallen und konnte mich dann fast nicht mehr bewegen", schildert Klein den Moment ihres Unfalls.

Was dann geschah, kann sie noch immer kaum glauben. "Es heißt ja immer, dass niemand mehr Zeit für den anderen hat und sich jeder nur noch um sich selbst kümmert", sagt die Seniorin. Doch weit gefehlt. Während sie zwar nicht bewusst-, aber doch hilflos am Boden lag, eilten sofort mehrere Männer und Frauen herbei und wichen nicht mehr von ihrer Seite, bis die Sanitäter vor Ort waren.

"Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass es noch Menschen gab, die weder Zeit noch Mühe scheuten, zu helfen", freut sich Klein nach dem für sie so schmerzhaften Vorfall. Schließlich hätte auch jemand die Gelegenheit nutzen können, um ihre Handtasche zu stehlen. Obwohl sämtliche Helferinnen und Helfer am Tag ihres Unfalls sicher etwas vorgehabt hätten, hätten sich doch alle rührend um sie gekümmert, "auch der 'Straßenkreuzer-Mann', der immer vor Karstadt sitzt, half mit", betont sie.

Auf dem Weg der Besserung

Das Krankenhaus konnte Marga Klein zum Glück rasch wieder verlassen. In der Zwischenzeit geht es der 85-Jährigen schon etwas besser, auch wenn sie an einigen Stellen noch grün und blau sei, wie sie selbst sagt. Die Hand musste verbunden werden, das Nasenbein hatte sie sich beim Sturz sogar gebrochen, "von außen sieht man aber nix", ist sie erleichtert. Der Moment des Sturzes selbst geht ihr noch nicht aus dem Kopf. Mit den Schmerzen wird sie wohl noch einige Zeit leben müssen.


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Auch wenn sie auf den Unfall und die Folgen natürlich gerne verzichtet hätte, ist die 85-Jährige positiv überrascht, dass sich sofort so viele Menschen vorbildlich für sie eingesetzt haben. "Somit möchte ich mich bei allen, die mir geholfen haben - auch bei den Sanitätern, die mir bis zur Fahrt in die Erler-Klinik behilflich waren - bedanken."

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