Nach verheerendem Brand in Großgründlach: Junge Familie braucht Hilfe
15.12.2020, 07:43 Uhr
"Wir sind natürlich glücklich, dass wir mit halbwegs heiler Haut davon gekommen sind", sagt Alexandra K. Mit einer kleinen Einschränkung: Ihr Partner trug doch einige Brandblasen davon. Einen Moment lang hatte er am Balkon auch noch verzweifelte Löschversuche unternommen. Eine größere Behandlung sei aber nicht erforderlich, hieß es im Krankenhaus. Geschützt durch gute Pflaster, heile das gut von alleine - bleibt aber mit Schmerzen verbunden.
Glück hatte das Paar aber auch in einem zweiten Punkt: Umgehend und großzügig nahm Alexandra K.‘s Mutter das Paar mit seinen zwei kleinen Kindern - das dritte wird nächstes Jahr erwartet - sowie einen weiteren Verwandten bei sich auf. Zu sechst in einer Drei-Zimmer-Wohnung zurechtzukommen, ist nun eine echte Herausforderung. Als "Krisenmanagerin" konnte sich die Mutter von ihrem Arbeitgeber vorübergehend freistellen lassen - dabei verfügt sie selbst keineswegs über große finanzielle Reserven.
Großes Echo im Netz
In den sozialen Netzwerken stieß das Schicksal der Familie umgehend auf beachtliche Hilfsbereitschaft: Nachbarn, Freunde und Unbekannte versorgten sie mit reichlich Sachspenden; so sei zumindest der Bedarf an Kleidung und anderen Utensilien vorerst gedeckt, versichert Alexandra K. Über Mobiliar muss vorerst noch nicht groß nachdenken. "Wir brauchen zuerst und dringend eine neue Wohnung", sagt Alexandra K. Mit ihrem Partner hat sie mit der Suche sofort begonnen - wobei sie sich dafür erst einmal ein neues Handy besorgen müssen, ihr bisheriges ist in den Flammen verschmort. In der Pandemiezeit eine (bezahlbare) Wohnung zu finden, dürfte freilich noch schwerer sein als sonst.
Wo und warum der Brand genau ausgebrochen und wie er sich ausgebreitet hat, müssen die Ermittlungen der Kriminalpolizei zeigen. Als die Bewohner am Abend des vergangenen Donnerstags das Feuer bemerkten, hatte es schon um sich gegriffen, doch konnten sich alle, wenn auch lediglich mit den Kleidern am Leib und ohne irgendwelche Habseligkeiten, noch rechtzeitig ins Freie retten; neben der Familie gab es noch einige weitere Bewohner, der Vermieter hatte sich im Keller häuslich eingerichtet.
Keine Hausrat-Versicherung
Angesichts der Notlage ist auch der Allgemeine Sozialdienst beim Jugendamt eingeschaltet. Die junge Familie ist auf Hilfen zum Lebensunterhalt angewiesen - und daher auch auf finanzielle Unterstützung. Zumal sie kaum auf Entschädigung durch Versicherungen hoffen darf - denn den Abschluss einer Hausratversicherung hatte sie sich zwar fest vorgenommen, aber tragischerweise noch nicht vollzogen.
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