Nächtliche Mähaktionen der VAG stören Anwohner

Nürnberg - Muss der nächtliche Lärm denn wirklich sein? Ein Anwohner im Nürnberger Norden fühlt sich um den Schlaf gebracht. Ihn ärgern die nächtlichen Mäharbeiten auf der Strecke der Straßenbahnlinie 4 in Richtung der Endhaltestelle Am Wegfeld. Die VAG wiederum erklärt, dass es keine Alternativen zu den Nachtschichten gebe.

Ein Anwohner aus dem Nürnberger Norden hatte sich am NN-Lesertelefon darüber beschwert, dass er in der Nacht vom vergangenen Mittwoch auf Donnerstag – wie übrigens auch schon am 11. August – nicht habe schlafen können, weil die VAG auf der Straßenbahnstrecke der Linie 4 in der Erlanger Straße, zwischen Endhaltestelle Am Wegfeld und Kilianstraße, nachts den Rasen gemäht habe.

Zwischen 2 Uhr und 3.30 Uhr sei an Schlaf nicht zu denken gewesen, berichtet der Mann, der in der Staffelsteiner Straße und damit unweit der Haltestelle Bamberger Straße wohnt. Es müsse doch möglich sein, diese Arbeiten tagsüber zu erledigen, ist der Anrufer überzeugt.

Möglich sei das leider nicht, erklärt VAG-Pressesprecherin Stefanie Dürrbeck: Das Rasenmähen bei laufendem Betrieb sei zu gefährlich. Denn tagsüber sind die Straßenbahnen auf der vor einem knappen Jahr eröffneten Strecke mit bis zu 60 Stundenkilometern unterwegs.

Für die Mäharbeiten, die wegen der guten Vegetation in diesem Jahr bereits zum vierten Mal stattgefunden haben, setzt die VAG standardmäßig einen kleinen Rasentraktor ein. "Weil das Rasengleis aber tiefer liegt als der Schienenoberkopf, muss die VAG zusätzlich einen herkömmlichen Rasenmäher sowie eine Motorsense verwenden", heißt es in einer – wie in solchen Fällen üblich – im Vorfeld veröffentlichten Pressemitteilung. Fazit der VAG: "Die eingesetzten Maschinen verursachen Lärm, das lässt sich aber leider nicht vermeiden." Während der reguläre Takt der Linie 4 aufrechterhalten werden kann, muss der entnervte Anwohner also auch in Zukunft immer wieder mit nächtlichen Mäharbeiten klarkommen.

Schliff alle fünf Jahre

Immerhin eines bleibt ihm vorerst erspart: Ein spezieller Schienenschleifzug, der die Gleise lautstark und staubintensiv wieder in einen optimalen Zustand versetzen soll, dürfte erst in etwa vier Jahren erneut zum Einsatz kommen. Laut Pressesprecherin Stefanie Dürrbeck werden solche Arbeiten je nach Belastung der Gleise alle fünf Jahre fällig. Den sogenannten Neuschienenschliff hatte die VAG vor etwa einem Jahr im Vorfeld der Eröffnung der Neubaustrecke zwischen den Haltestellen Nordring und Am Wegfeld vornehmen lassen.