Neue russische Welt in Röthenbach

NÜRNBERG - Das erste russisch-deutsche Kulturzentrum Nürnbergs hat im Kulturladen Röthenbach seine Pforten geöffnet. Die Stiftung «Russkiy Mir», zu deutsch «Russische Welt», will dort die Kultur und Literatur des Landes pflegen und die Integration fördern.

Die internationale Organisation ist mit dem deutschen Goethe-Institut vergleichbar. Sie unterhält weltweit bereits 42 Dependancen und wurde vor zwei Jahren vom damaligen russischen Präsidenten Wladimir Putin ins Leben gerufen. Nürnberg ist nach Dresden die zweite Stadt in der Bundesrepublik, in der «Russkiy Mir» einen Standort einrichtet.

Bücherei und Zeichentrick

Das Angebot der Stiftung richtet sich an Erwachsene, aber auch an Kinder. Es gibt eine Theatergruppe, Literaturabende und Ausstellungen; beliebt sind auch die traditionellen Zeichentrickserien, die dort regelmäßig gezeigt werden. Außerdem hat die russische Stiftung eine große Bibliothek, ein Sprachlabor und Computerlehrplätze eingerichtet. Gefördert werden soll damit vor allem der Nachwuchs von russischen Einwanderern. So will man bei «Russkiy Mir» verhindern, dass in den Familien der Einwanderer die Kommunikation leidet.

Oft beherrschen die Kinder der zweiten und dritten Generation die russische Sprache kaum noch, sagt Irina Fixel, die Leiterin des Kulturzentrums. Sie selbst hat sich zuvor lange Jahre als Ehrenamtliche des Russisch-Deutschen Kulturzentrums um einen Sitz der Stiftung vor Ort bemüht. Das umfangreiche Kursprogramm von «Russkiy Mir» bietet Unterricht an, der stets zweisprachig gehalten wird. Unter dem Dach des Röthenbacher Kulturladens ist außerdem jeder willkommen, der sich für Land und Leute interessiert.

Als Bereicherung für Menschen mit russischen Wurzeln, die in der Metropolregion leben, begrüßte Oberbürgermeister Ulrich Maly bei der Eröffnung das neue Angebot.

Kontakt zu «Russkiy Mir» in der Röthenbacher Hauptstraße 74 unter der Telefonnummer (09 11) 6 41 05 96.