Neue Straße für die Muggenhofer "Tramlofts"

9.4.2018, 09:11 Uhr
Die frühere VAG-Werkstatt in Muggenhof wurde zum Teil bereits für Wohnungen und eine Parkhalle umgebaut. Bevor neben dem 1912 errichteten Komplex weitere Neubauten folgen, müssen nun Erschließungswege angelegt werden.

© Jo Seuß Die frühere VAG-Werkstatt in Muggenhof wurde zum Teil bereits für Wohnungen und eine Parkhalle umgebaut. Bevor neben dem 1912 errichteten Komplex weitere Neubauten folgen, müssen nun Erschließungswege angelegt werden.

Die ersten Bewohner sind bereits im vergangenen Herbst eingezogen. Doch zu sehen ist von ihnen noch wenig, weil Bagger, Gerüste und Baumaterial noch stark die Szenerie der sogenannten "Tramlofts" bestimmen. Bei näherem Hinsehen wird aber klar, dass nicht nur die ersten Wohnungen, sondern auch die Parkhalle in der ehemaligen Werkstatt fertig ist. Bis Ende 2018, sagt Babette Wagner von der Firma bpd Immobilien Entwicklung, soll der erste Bauabschnitt im 1912 errichteten Komplex mit dem markanten Uhrenturm fertig sein - mit 78 Wohneinheiten im Südbereich.

Auf dem abgeräumten Nordareal, wo derzeit viele Erdhügel zu finden sind, werden laut bpd-Projektentwickler Christian Nothhaft in voraussichtlich vier Abschnitten ab 2019 weitere 230 Wohneinheiten neu gebaut. Bis 2022 soll das neue Viertel unweit des AEG-Geländes vollendet sein.

Klar ist, dass die vorhandene Anbindung an der Muggenhofer Straße, wo noch immer Straßenbahnschienen im Boden liegen, keinesfalls ausreicht, um den Verkehr abzuwickeln. In Abstimmung mit dem Investor wurde deshalb eine neue Stichstraße entwickelt, die von der Adolf-Braun-Straße ins "Tramlofts"-Viertel führt. Um durch diese Abzweigung die Leistungsfähigkeit der Hauptstraße zu erhalten, wird die Adolf-von-Braun-Straße verbreitert und mit einer Linksabbiegespur versehen. Das Konzept des Verkehrsplanungsamtes, das am 12. April der Verkehrsausschuss diskutieren wird, sieht zudem die Anlage von Radstreifen auf beiden Seiten vor; mit Blick auf die geplanten Radstreifen an der Holsteiner Straße soll zeitnah die Radweglücke ab der Fürther Straße geschlossen werden. 

Investor übernimmt Kosten

Die Stadt rechnet mit Straßenbaukosten für Stichstraße und Abbiegespur in Höhe von 908.000 Euro, die vom Investor bpd übernommen wird. Die weiteren Umbaumaßnahmen und die Radstreifen von rund 321.000 Euro will das Baureferat mit Mitteln aus dem Radwegeetat finanzieren. Nach Fertigstellung wird die Straße in den Besitz der Stadt übergehen.

Auf dem ehemaligen VAG-Gelände werden seit kurzem die ersten Gehwege angelegt. Die Fortsetzung der Stichstraße in das Neubaugebiet mit Parkbuchten gehört zum Erschließungsprojekt des Grundstücks. Laut Projektentwickler Nothhaft wird der Ausbau je nach Baufortschritt in Etappen erfolgen.

Beim ersten Teil des "Tramlofts"-Komplexes, der zuerst ab 2013 von der Fürther P & P-Gruppe entwickelt worden war, sind laut Babette Wagner aktuell noch elf Wohneinheiten nicht verkauft. Rund 70 Prozent der Wohneinheiten werden von den Käufern selber genutzt, die restlichen sind vermietet. Beim Konzept "Wohnen im Trambahnpark" hatte im Sommer 2015 das Architektenbüro Schettler aus Weimar den Gestaltungswettbewerb gewonnen. Zuvor war das 40.000 Quadratmeter große Areal zehn Jahre leer gestanden.

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