Neues Kunstwerk für den Klarissenplatz: So soll es aussehen

16.3.2016, 06:00 Uhr
Neues Kunstwerk für den Klarissenplatz: So soll es aussehen

© Raumlabor Berlin

Oft erreicht Kunst Menschen am besten, wenn sie berührt, ertastet, erfahren werden kann – so wie bei dem beliebten Brunnen von Jeppe Hein. 2012 stand er erstmals auf dem Klarissenplatz und avancierte sofort zum Besuchermagnet.Der Brunnen wurde seitdem jährlich im Sommer auf dem Klarissenplatz im Schatten den Neuen Museums aufgebaut. Umso größer war das Unverständnis, als dessen neue Leiterin Eva Kraus 2015 bekanntgab, dass der Brunnen im Jahr 2016 nicht gezeigt werde.

Das Neue Museum muss den Brunnen bis zum Jahr 2023 mindestens fünfmal für mehr als drei Monate zeigen. In welchem Intervall diese fünf Mal liegen, bleibt dem Neuen Museum überlassen. Und das entschied: 2016 legen wir eine Pause ein. Dass sie sich mit dieser Entscheidung nicht nur Freunde macht, war Direktorin Eva Kraus klar.

"Wir sind verpflichtet, Neues zu zeigen"

Es ist üblich, dass Museen Kunstwerke als Schenkung angeboten werden, so wie im Fall des Brunnens. "Wir würden aber niemals eine Schenkung annehmen, wenn daran die Bedingung geknüpft wäre, das Werk dauerhaft zeigen zu müssen", erklärt Kraus im Gespräch mit der Nürnberger Zeitung. "Das wäre unverantwortlich meinen Nachfolgern gegenüber. Zudem haben wir die Verpflichtung, Neues zu zeigen, das sagt schon der Name unseres Hauses."

Das Neue ist in diesem Jahr die Installation "Temple Of No Shopping – Tons", geschaffen vom Raumlabor Berlin. "Tons" besteht aus 400 teilweise bunten Metallfässern, die ursprünglich für Nahrungsmittel, vor allem für Granatapfelsirup, genutzt wurden. Sie werden aufgestapelt einen Pavillon bilden. Dieser kann durchquert (aber nicht beklettert) werden, außerdem soll es Sitzgelegenheiten im Inneren geben. Durch die Zwischenräume fällt Tageslicht, nachts werden die Tonnen beleuchtet. Der "Temple Of No Shopping" soll als Konsumkritik verstanden werden.

Als Alternativstandort für den Kunstbrunnen sind bei der Stadtspitze indes der Richard-Wagner-Platz, der Andreij-Sacharow-Platz und der Aufseßplatz im Gespräch. Die Entscheidung wird davon abhängen, wer die 30.000 Euro Aufbaukosten übernimmt. Das Staatstheater will sich vielleicht beteiligen, wodurch die Chancen für den Richard-Wagner-Platz vorm Opernhaus steigen.

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