Neues Leben in alten Hallen: Was in der Kongresshalle gelagert ist

28.8.2017, 05:52 Uhr
Im Monumentalbau, den Hitler selbst als "Koloss" bezeichnete, sollten 50.000 Menschen an den Kongressveranstaltungen während der Reichsparteitage teilnehmen.
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Im Monumentalbau, den Hitler selbst als "Koloss" bezeichnete, sollten 50.000 Menschen an den Kongressveranstaltungen während der Reichsparteitage teilnehmen. © Michael Matejka

Der Entwurf für das größenwahnsinnige und vom Kolosseum in Rom inspirierte Bauvorhaben geht auf den Nürnberger Architekten Ludwig Ruff zurück. Nach seinem Tod 1934 entwickelte sein Sohn Franz die Pläne weiter. Letztlich wurden nur 60 Prozent davon realisiert. Trotzdem ist der Torso mit einer Grundfläche von 275 mal 265 (Innenhof 180 mal 160) Metern das größte Relikt der Herrschaftsarchitektur des Dritten Reichs in Deutschland.
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Der Entwurf für das größenwahnsinnige und vom Kolosseum in Rom inspirierte Bauvorhaben geht auf den Nürnberger Architekten Ludwig Ruff zurück. Nach seinem Tod 1934 entwickelte sein Sohn Franz die Pläne weiter. Letztlich wurden nur 60 Prozent davon realisiert. Trotzdem ist der Torso mit einer Grundfläche von 275 mal 265 (Innenhof 180 mal 160) Metern das größte Relikt der Herrschaftsarchitektur des Dritten Reichs in Deutschland. © Archiv-Foto: Friedl Ulrich

Als der Stadt Nürnberg die Kongresshalle 1948 übertragen wurde, wusste sie zunächst nicht, was sie mit ihr anfangen sollte. 1949 fand dort die erst deutsche Bauausstellung statt. Ein Terrassen-Cafè lockte die Besucher ins zweite Obergeschoss.
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Als der Stadt Nürnberg die Kongresshalle 1948 übertragen wurde, wusste sie zunächst nicht, was sie mit ihr anfangen sollte. 1949 fand dort die erst deutsche Bauausstellung statt. Ein Terrassen-Cafè lockte die Besucher ins zweite Obergeschoss. © Archiv-Foto: Gertrud Gerardi

Überlegungen, wie die von den Nazis hinterlassene Ruine genutzt werden könnte, gab es viele. Pläne für ein Sportstadion scheiterten am Geld.
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Überlegungen, wie die von den Nazis hinterlassene Ruine genutzt werden könnte, gab es viele. Pläne für ein Sportstadion scheiterten am Geld. © Archiv-Foto: Gertrud Gerardi

So blieb es letztlich bei Skizzen, wie eine Spielstätte für den 1.FC Nürnberg in der Kongresshalle hätte aussehen können.
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So blieb es letztlich bei Skizzen, wie eine Spielstätte für den 1.FC Nürnberg in der Kongresshalle hätte aussehen können. © Archiv-Foto: Luftbild Bischof & Broel; Montage Hochbauamt

Mitte der 1980er Jahre hatte ein Umdenken in der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit begonnen, das mit der Eröffnung des Dokumentationszentrums im Jahr 2001 seinen Höhepunkt fand.
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Mitte der 1980er Jahre hatte ein Umdenken in der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit begonnen, das mit der Eröffnung des Dokumentationszentrums im Jahr 2001 seinen Höhepunkt fand. © Michael Matejka

Unterhalb des Dokuzentrums lagern Granitplatten, die der Großen Straße entnommen wurden, als sie im Zuge von Sanierungsarbeiten asphaltiert wurde.
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Unterhalb des Dokuzentrums lagern Granitplatten, die der Großen Straße entnommen wurden, als sie im Zuge von Sanierungsarbeiten asphaltiert wurde. © Michael Matejka

Heute nutzen etwa 100 Mieter, darunter zahlreiche Ämter und städtische Einrichtungen, die Räumlichkeiten der Kongresshalle.
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Heute nutzen etwa 100 Mieter, darunter zahlreiche Ämter und städtische Einrichtungen, die Räumlichkeiten der Kongresshalle. © Michael Matejka

Jürgen Gstader vom Liegenschaftsamt ist seit 1985 als Kongresshallenverwalter im Einsatz. Er kennt den Momumentalbau wie kein Zweiter.
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Jürgen Gstader vom Liegenschaftsamt ist seit 1985 als Kongresshallenverwalter im Einsatz. Er kennt den Momumentalbau wie kein Zweiter. © Michael Matejka

Spannend ist ein Blick in die Räume des Museums für Industriekultur. Unter einer Folie scheint ein Trabant nur auf seine nächste Spitztour zu warten.
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Spannend ist ein Blick in die Räume des Museums für Industriekultur. Unter einer Folie scheint ein Trabant nur auf seine nächste Spitztour zu warten. © Michael Matejka

Anders als ein verrostetes Motorrad, dem allein schon das Vorderrad fehlt.
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Anders als ein verrostetes Motorrad, dem allein schon das Vorderrad fehlt. © Michael Matejka

Auf diesem Zahnarztstuhl möchte man lieber nicht Platz nehmen.
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Auf diesem Zahnarztstuhl möchte man lieber nicht Platz nehmen. © Michael Matejka

Der Kanu Verein Nürnberg freut sich über die günstige Lage seiner Halle.
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Der Kanu Verein Nürnberg freut sich über die günstige Lage seiner Halle. © Michael Matejka

Von hier aus sind es nur wenige Meter bis zum Dutzendteich.
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Von hier aus sind es nur wenige Meter bis zum Dutzendteich. © Michael Matejka

Die Nürnberger Symphoniker sind 1963 in die Kongresshalle umgezogen. Dabei haben sie ihren ursprünglichen Namen abgelegt. Heute heißt nur noch der 1946 – übrigens in Fürth – gegründete Trägerverein der Symphoniker "Fränkisches Landesorchester". Zur Einweihung des neuen Konzertsaales der Nürnberger Symphoniker in der Kongresshalle spielte 2008 die Harfinistin Elisabeth Hünnerkopf.
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Die Nürnberger Symphoniker sind 1963 in die Kongresshalle umgezogen. Dabei haben sie ihren ursprünglichen Namen abgelegt. Heute heißt nur noch der 1946 – übrigens in Fürth – gegründete Trägerverein der Symphoniker "Fränkisches Landesorchester". Zur Einweihung des neuen Konzertsaales der Nürnberger Symphoniker in der Kongresshalle spielte 2008 die Harfinistin Elisabeth Hünnerkopf. © Horst Linke

Unter einem Vordach lagern die in Einzelteile zerlegten Holzbuden für den Christkindlesmarkt.
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Unter einem Vordach lagern die in Einzelteile zerlegten Holzbuden für den Christkindlesmarkt. © Michael Matejka

Die Gänge der Kongresshalle sollten nach Vorstellung der Nazis beeindrucken und zugleich einschüchtern.
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Die Gänge der Kongresshalle sollten nach Vorstellung der Nazis beeindrucken und zugleich einschüchtern. © Michael Matejka

Nicht alle Teile im Inneren der Kongresshalle sind noch im Originalzustand. An einigen Stellen musste nachgebessert werden.
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Nicht alle Teile im Inneren der Kongresshalle sind noch im Originalzustand. An einigen Stellen musste nachgebessert werden. © Michael Matejka

Die Botschaft dieses Zettels klingt zunächst amüsant. Wenn man die Größe der Räumlichkeiten bedenkt, leuchtet allerdings ein, dass ein Ausschalten dieser Knöpfe weitreichende Folgen haben kann.
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Die Botschaft dieses Zettels klingt zunächst amüsant. Wenn man die Größe der Räumlichkeiten bedenkt, leuchtet allerdings ein, dass ein Ausschalten dieser Knöpfe weitreichende Folgen haben kann. © Michael Matejka

So möchte niemand, der nach dieser Treppe abbiegt, plötzlich im Dunkeln stehen, weil ein anderer hinter ihm oben das Licht ausknipst.
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So möchte niemand, der nach dieser Treppe abbiegt, plötzlich im Dunkeln stehen, weil ein anderer hinter ihm oben das Licht ausknipst. © Michael Matejka

Die Räumlichkeiten sind riesig, Fenster wie hier allerdings eine Seltenheit.
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Die Räumlichkeiten sind riesig, Fenster wie hier allerdings eine Seltenheit. © Michael Matejka

In diesem Räumen auf der linken Seite befinden sich keine Fenster. Hier hätten Toiletten für Männer und Frauen sowie Garderoben eingebaut werden können.
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In diesem Räumen auf der linken Seite befinden sich keine Fenster. Hier hätten Toiletten für Männer und Frauen sowie Garderoben eingebaut werden können. © Michael Matejka

Ein Blick aus 39 Metern Höhe. Nach den Plänen der Nazis sollte sich das Dach eigentlich in 68,5 Metern Höhe befinden.
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Ein Blick aus 39 Metern Höhe. Nach den Plänen der Nazis sollte sich das Dach eigentlich in 68,5 Metern Höhe befinden. © Michael Matejka

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