Neun Jahre vermisst: Kater Momo sorgt für Happy End

9.3.2018, 18:33 Uhr
Gitta Bieber kann ihr tierisches Glück kaum fassen. Neun Jahre vermisste sie ihren Momo - doch der fand schließlich wieder zu seiner Besitzerin zurück.

© Foto: Tierheim Nürnberg Gitta Bieber kann ihr tierisches Glück kaum fassen. Neun Jahre vermisste sie ihren Momo - doch der fand schließlich wieder zu seiner Besitzerin zurück.

Gitta Bieber hat gewartet - und die Hoffnung nie aufgegeben. Nicht nach einem Jahr und nicht nach inzwischen neun. Als die heute 56-Jährige 2013 umzieht, hat sie Gewissensbisse: Was ist, wenn Momo sie jetzt nicht wiederfindet? Momo, ihr Kater, ist da schon vier Jahre wie vom Erdboden verschluckt - und hat seine Halterin todtraurig zurückgelassen.

Doch Gitta Bieber ist geduldig. Momos Bild steht weiter im Regal, in dem sie auch den Impfpass des Katers immer griffbereit hat. Deshalb dauert es nur wenige Sekunden, ehe Gitta Bieber, den Pass in der Tasche, diese Woche nach einem Anruf des Nürnberger Tierheims das Haus verlässt.

Große Gefühle nach der Rückkehr des Katers

Allerdings erst, nachdem sie sich gesammelt hat. Denn dass ihr Kater nach fast einem Jahrzehnt tatsächlich wieder auftaucht, überwältigt die Altenpflegerin. "Ich war erst atemlos, dann habe ich geweint und war außer mir." Im Tierheim schließt sie Momo direkt in die Arme. Ein "riesengroßer Kerl" sei er geworden, sechs, sieben Kilogramm schwer. "Aber am Gesicht habe ich ihn sofort wiedererkannt."

Den Lump. So nennt Gitta Bieber ihren Kater, wenn sie von damals erzählt, als sie mit ihren drei Katzen in Schwaig bei Nürnberg lebte. Eine davon: Kater Momo, wie die beiden anderen ein Freigänger. Nur dass "der Lump einmal einfach nicht mehr zurückkam". Damals wanderte Momo bis Fürth-Poppenreuth, wo er von jemandem gefunden und nach zehn Tagen zurückgebracht wurde.

Bieber kaufte ein spezielles Halsband, "aber nachdem Momo einmal draußen war, war es weg". Ein echter Lump eben. Im April vor neun Jahren war Momo wieder draußen unterwegs und nicht zurück, als Gitta Bieber zu ihrer Nachtschicht musste. Auch die folgenden Nächte bleibt er weg - und insgesamt neun Jahre.

Jetzt ist er nicht nur mit seiner Besitzerin, sondern auch mit Cilli, einer der anderen Katzen, wieder vereint - plus noch einer weiteren Katze (Schilla) und zwei Hunden, die Gitta Biebers Mann mitgebracht hat.

Bei einer Wohnungsauflösung wiederaufgetaucht

Gefunden hat das Tierheim Momo - und zwei andere Katzen - bei einer Wohnungsauflösung. Gitta Bieber zu finden, war nicht schwer, schließlich hat die Altenpflegerin, die inzwischen in Röthenbach an der Pegnitz lebt, ihren Kater chippen lassen.

Ob es die Wohnungsbesitzerin war, die Momo einfach behalten hat, können die Tierheim-Mitarbeiter nicht beantworten. Leiterin Tanja Schnabel macht aber noch einmal deutlich: "Da Tiere als Sache gelten, gilt es als Fundunterschlagung, wenn man ein Tier einfach behält." Wem ein Tier in Nürnberg oder Fürth zuläuft, der muss es zum Tierheim bringen, "allein schon, weil es sein kann, dass das Tier Medikamente benötigt oder sonstige Besonderheiten zu beachten sind", sagt Tanja Schnabel.

Ein Vorrecht, das Tier zu behalten, haben Finder nicht. Aber auf dem Formular, das beim Tierheim ausgefüllt werden muss, kann eingetragen werden, ob man dem Tier ein Zuhause geben will - wenn Besitzer nicht zu finden sind. "Trotzdem müssen die Rahmenbedingungen stimmen", sagt Tanja Schnabel klipp und klar.

Gitta Bieber glaubt, dass viele gar nicht wissen, dass eine Katze vielleicht gechippt ist und es ganz simpel ist, den Halter rauszukriegen. Dass jemand Momo einfach behalten hat, ist ihr unerklärlich. Weil die- oder derjenige ihr viel Kummer bereitet hat. "Die Ungewissheit war schlimm." Die ist nun vorbei: Momo ist zu Hause.

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