Neuselsbrunn: Justizsprecher widerspricht Rechtsanwalt

12.6.2019, 09:29 Uhr

Wie am Samstag berichtet, muss das Amtsgericht demnächst die Frage klären, ob der Beschluss zum Fassadenabriss, den die Neuselsbrunner Eigentümer im Herbst 2018 gefasst hatten, Rechtskraft hat. Diese Entscheidung ebnet den weiteren Klageweg. 300 Eigentümer werden in dem Verfahren von der Kanzlei Kratzer & Kollegen vertreten.


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Für Wirbel sorgt nun, dass sie alle ein Honorar an die Kanzlei überwiesen haben, als Kläger nennt diese bei Gericht aber nur 16 Eigentümer. Rechtsanwalt Klaus Kratzer sagte der Lokalredaktion hierzu vergangene Woche: "Eigentlich wollten wir die Klage Mandant für Mandant erweitern, die Richterin war aber ebenfalls der Auffassung, das sei nicht notwendig und verursache nur Kosten". "Die Richterin hat sich so nie geäußert", sagt nun Justizsprecher Friedrich Weitner. Tatsächlich sei die Frist zur Klageeinreichung am 29. November abgelaufen. An diesem Tag wurde für 16 Mandanten Klage eingereicht.

Zwar gab es dann noch ein Gespräch, in dem der zuständige Rechtsanwalt eine Erweiterung der Klägeranzahl angekündigt hatte, "die Kollegin hat ihn dann nur darauf hingewiesen, dass die Frist hierfür wohl abgelaufen ist, der Anwalt dies aber selbst prüfen müsse", so Weitner. Über die Notwendigkeit, weitere Kläger zu benennen, sei nie geredet worden. Mit Klaus Kratzer selbst habe die Richterin ohnehin noch nie gesprochen, sondern nur mit dessen Kollegen.

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