Noch diesen Monat: Nürnberg bekommt erste Klo-Litfaßsäule

16.9.2015, 06:00 Uhr
Historische Litfaßsäulen (links) in Nürnberg und rechts werbetragende Hightech-Toiletten.

© Franke/JCDecaux Historische Litfaßsäulen (links) in Nürnberg und rechts werbetragende Hightech-Toiletten.

Um den 28. September werde rund einen Meter neben der bestehenden Reklamesäule auf dem Josephsplatz mit dem Aushub für das Hightech-Klo begonnen, sagt Vogel. Fünf Wochen später möchte er das stille Örtchen eröffnen. "Es kann aber sein, dass wir dort im Boden auf archäologische Funde stoßen", dann würde sich das ganze verzögern.

Erst nächstes Frühjahr wird die Klo-Lifaßsäule am Hallplatz ihren Dienst antreten, vor der Evangelischen Bank. Am Obstmarkt gibt es weiter Probleme mit dem Standort - auf der Nordseite ist die Sache gegessen, weil dort die Säule in den Obstmarktbunker hätte durchkrachen können.

Jetzt hat sich Vogel mit Baureferent Daniel Ulrich die Südseite des Platzes angeguckt - dort fände Vogel ein Klo an der Buswendeschleife gut. Doch Denkmalschützer finden es unschön, dass die Säule die Blickachse gen Heilig-Geist-Spital verstellen würde. „Wir werden einen Platz finden“, sagt Vogel.

8000 Toilettenflyer sollen verteilt werden

Sein Einsatz für die Toiletten-Säulen - bis 2018 möchte er in Nürnberg zehn Stück aufstellen - findet Beifall bei Klo-Aktivist Jürgen Endreß. Überhaupt sei man in der von Wildpinklern geplagten Altstadt mit dem städtischen Servicebetrieb (Sör) äußerst zufrieden, sagt er.

Beim Bardentreffen seien die öffentlichen Klos prima ausgeschildert gewesen. Und die verteilten Flyer mit Hinweisen auf die öffentlichen Bedürfnisanstalten hätten so viel genutzt, dass es ziemlich sauber geblieben sei. Während des Altstadtfestes wollen die Aktivisten 8000 Toilettenflyer verteilen - doppelt so viele wie beim Bardentreffen.

Aktivist: "Nette Toilette" gescheitert

Die "Nette Toilette" jedoch, eine Initiative des Wirtschaftsreferats, ist für Endreß gescheitert. Sieben Wirte haben jetzt ein Jahr lang zur Probe ihre Klos für alle geöffnet, nicht nur für ihre Gäste.

Klo-Aktivist Endreß stört, dass zeitgleich mit der Einführung der „Netten Toilette“ einige Gaststätten am Hauptmarkt damit begonnen hätten, ihre Klos mit Zahlencodes zu sichern, die sie nur an Gäste weitergeben. „Damit hat sich die Situation nicht verbessert, sondern verschlechtert.“ Wirtschaftsreferent Michael  Fraas widerspricht: Er habe nie behauptet, dass die "Nette Toilette" gegen Wildpinkler helfe. Es gehe ihm um die "Verbesserung der Servicequalität" für Besucher der Stadt.

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