Nur 150 Teilnehmer bei Russlanddeutschen-Demo

14.2.2016, 17:38 Uhr
Nur 150 Teilnehmer bei Russlanddeutschen-Demo

© NN

Passend zur Initiative "Sichere Heimat" stellten die Organisatoren ihren Lautsprecherwagen direkt vor dem Heimatministerium auf dem Lorenzer Platz auf. Der Tenor der Redner: Prostest gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung und Angst vor straffälligen Asylbewerbern.

Es ist die dritte Kundgebung der Organisation in Nürnberg. Angefangen hat es am 24. Januar mit einem Gerücht, das im russischen Staatsfernsehen als Tatsache dargestellt wurde: die angebliche Vergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens in Berlin. Die Meldung wurde mehrfach widerlegt, die Sache stellte sich anders dar - und dennoch halten die Initiatoren an ihrem Protest fest, der jetzt nicht mehr auf den Vorfall in Berlin zielte, sondern sich nun gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung richtet.

Gab es während der ersten beiden Kundgebungen der russischstämmigen Bürger noch keine Gegendemonstration, meldete für den Sonntag das "Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus" eine Kundgebung an, rund 250 Teilnehmer schlossen sich dem Bündnis an.

Rainer Biller und Dan Eising unter den Anwesenden

Denn: Bereits bei den ersten Kundgebungen hat sich eine ganze Reihe stadtbekannter Rechtsextreme unter die Teilnehmer gemischt. Außerdem griffen Akteure von AfD und Pegida zum Mikrofon und redeten. Doch die fehlten diesmal. Initiatorin Elena Roon erklärte gleich zu Beginn der Veranstaltung, dass weder Sprecher von AfD noch von Pegida ans Mikro treten werden.

"Wir wollen nicht in die rechte Ecke gestellt werden." Vermeiden ließ sich allerdings nicht, dass sich wieder "Reizfiguren" aus dem rechten Spektrum vor den Lautsprechern versammelten: Rainer Biller, Dan Eising und der NPD-Mann Karl Richter waren dabei.

Vom "Bündnis Nazistopp" griff Ulli Schneeweiß zum Mikrofon der Gegenkundgebung: "Wir sind hier, weil die Menschen von den Falschmeldungen wissen müssen."

Dass sie "pure Erfindungen" sind und nur dazu dienen würden, Menschen zu diffamieren. Worüber er sich wundert: "Ich vermisse die Stadtspitze, namentlich OB Ulrich Maly, bei der Gegendemonstration." Die Berührungsängste könne er nicht nachvollziehen.

Nach Angaben der Polizei verliefen beide Kundgebungen friedlich.

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