Vorverkauf hat begonnen

Nur digital verfügbar: Wie Nürnberg und die VAG Bürgern beim Kauf des Deutschlandtickets helfen will

Arno Stoffels

Reporter-Team

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4.4.2023, 05:55 Uhr
Die Verkehrs-Aktiengesellschaft VAG bietet zusammen mit der Stadt Nürnberg Bürgerinnen und Bürgern, die Unterstützung bei der Bestellung des Deutschlandstickets brauchen, Hilfe an, so wie dem Neukunden Herbert Hutfles (zweiter von links). Neben ihm VAG-Vorstandssprecher Tim Dahlmann-Resing und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König. 

© Arno Stoffels Die Verkehrs-Aktiengesellschaft VAG bietet zusammen mit der Stadt Nürnberg Bürgerinnen und Bürgern, die Unterstützung bei der Bestellung des Deutschlandstickets brauchen, Hilfe an, so wie dem Neukunden Herbert Hutfles (zweiter von links). Neben ihm VAG-Vorstandssprecher Tim Dahlmann-Resing und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König. 

Herbert Hutfles findet das neue Deutschlandticket rundum gut. "Ich bin schon immer gerne mit den Öffentlichen unterwegs", sagt der 67-Jährige aus Großhabersdorf.

Regelmäßig steigt er in den Zug, um einen Freund in Würzburg zu besuchen. Auch nach Stuttgart zieht es ihn immer wieder. "Ich bin Rentner und habe Zeit", sagt Hutfles. Bisher nutzt er unter anderem eine 9-Uhr-MobiCard und zahlt dafür nach eigenen Angaben rund 115 Euro pro Monat.

Mitarbeiter der VAG helfen bei der Buchung

Vom 1. Mai an wird es mit dem deutschlandweit für den gesamten Nah- und Regionalverkehr gültigen 49-Euro-Ticket deutlich günstiger, was ihn sehr freut. Ebenso wie die Tatsache, dass die Buchung seines Tickets im Nachbarschaftshaus im Nürnberger Stadtteil Gostenhof von einem Mitarbeiter der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) übernommen wird - zum Auftakt des gemeinsamen Beratungsangebots von VAG und Stadt Nürnberg unter den Augen von Oberbürgermeister Marcus König (CSU) und dem VAG-Vorstandssprecher Tim Dahlmann-Resing.

"Wir sind digilog unterwegs", sagt König, also sowohl digital als auch analog. Menschen, die mit dem Internet Schwierigkeiten haben, soll geholfen werden, damit sie dennoch an ein Deutschlandticket-Abo kommen.

Einige Bürgerinnen und Bürger haben mehr Beratungsbedarf

"Unsere Erfahrung mit dem 9-Euro-Ticket hat gezeigt, dass manche Bürgerinnen und Bürger mehr Beratungsbedarf oder auch gar keinen digitalen Zugang haben", so Dahlman-Resing.

Ein Kritikpunkt, der die Planungen des 49-Euro-Tickets bereits seit Monaten begleitet hat. Denn im Gegensatz zum 9-Euro-Ticket sollte es nach dem Willen von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) von Anfang an nicht mehr als Papierticket aus dem Automaten, sondern ausschließlich per Smartphone-App oder mittels einer Chipkarte angeboten werden.

Aber nicht alle Menschen besitzen ein Smartphone oder kommen mit dem Gerät so gut zurecht, um ein Abo für das Deutschlandticket abschließen zu können. "Deshalb haben wir gemeinsam mit der Stadt beschlossen, in die Stadtteilzentren zu gehen, um allen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu diesem günstigen Ticketangebot zu ermöglichen", so Dahlmann-Resing. Wer sich für den Kauf mit der App NürnbergMobil entscheidet, bekommt außerdem 600 Freiminuten für das VAG-Radangebot.

Folgende Termine stehen zur Auswahl:

Mehrgenerationenhaus Schweinau: Donnerstag 6. April, 15 bis 18 Uhr.

Stadtteiltreff Nordost: Dienstag, 11. April, 9 bis 13 Uhr und Donnerstag, 20. April, 14 bis 18 Uhr.

Südstadtforum: Dienstag, 11. April, 14 bis 18 Uhr und Mittwoch, 12. April, 9 bis 13 Uhr.

Sigena St. Johannis (wbg): Donnerstag, 13. April, 13 bis 17 Uhr und Dienstag, 25. April, 13 bis 17 Uhr.

Kulturladen Loni-Übler-Haus: Freitag, 14. April, 15 bis 19 Uhr und Freitag, 28. April, 15 bis 19 Uhr.

Gemeinschaftshaus Langwasser: Montag, 17. April, 9 bis 13 Uhr und Donnerstag, 27. April, 14 bis 18 Uhr.

Nachbarschaftshaus Gostenhof: Dienstag, 18. April, 14 bis 18 Uhr.

Stadtteilladen Diana: Mittwoch, 19. April, 9 bis 13 Uhr und Mittwoch, 26. April, 11 bis 15 Uhr.

Südpunkt: Freitag, 21. April, 14.30 bis 18.30 Uhr und Dienstag, 2. Mai, 9.30 bis 13.30 Uhr.

Kulturladen Röthenbach: Mittwoch, 3. Mai, 14 bis 18 Uhr und Donnerstag, 4. Mai, 10 bis 14 Uhr.

Die Mobilität werde mit dem Deutschlandticket günstiger und einfacher, sagt Dahlmann-Resing. Seit 6. März seien bereits rund 8000 Vorbestellungen für das neue Angebot bei der VAG eingegangen.

Studierende haben zusammen mit ihrer Semesterticket-Zusatzkarte gleichzeitig ihr Deutschlandticket beziehungsweise einen Gutscheincode für ein Upgrade erhalten. Rund 50.000 Abo-Kunden, die bisher mehr als 49 Euro pro Monat bezahlt haben, stellte die VAG automatisch zum 1. Mai auf das von da an gültige Deutschlandticket um.

Die Finanzierung des Tickets muss erhalten bleiben, findet König

Oberbürgermeister König betont, dass die Finanzierung des Deutschlandtickets dauerhaft gesichert bleiben muss. Eine Rolle rückwärts sei schlicht nicht vorstellbar, so König.

Für Herbert Hutfles ist nun erst einmal entscheidend, dass er in ein paar Tagen seine Chip-Karte zugeschickt bekommt und er am 1. Mai losfahren kann, egal mit welchem Bus, mit welcher S- oder Regiobahn: Einfach einsteigen.

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