Gegen-Kundgebung

Nürnberg: Fahrradfahrer demonstrieren gegen Querdenker

15.5.2021, 16:25 Uhr
Fahrrad-Demo gegen die Querdenker-Kundgebung: Vom Rosenaupark aus startet eine Gegen-Kundgebung und radelt dann Richtung Volksfestplatz.

© Eduard Weigert Fahrrad-Demo gegen die Querdenker-Kundgebung: Vom Rosenaupark aus startet eine Gegen-Kundgebung und radelt dann Richtung Volksfestplatz.

Ein Bündnis aus verschiedenen Gruppen ruft unter dem Motto "Crash the Party" dazu auf, für eine solidarische Pandemiepolitik und gegen Querdenken auf die Straße zu gehen. Dazu erklärt Marek Berger, Pressesprecher der antifaschistischen Initative "Das Schweigen durchbrechen", die an dem Bündnis beteiligt ist: "Wir wollen für eine solidarische Lösung der Corona-Krise werben. Die Krisenlast, wird weiterhin auf die Allgemeinheit abgewälzt. Wir beobachten aktuell eine Krisenpolitik, die in erster Linie darauf abzielt, dass Unternehmen weiterhin Gewinne erzielen können, statt die Gesundheit der Belegschaft zu schützen."


Marek Berger kritisiert auch die Querdenker: "Sie propagieren Rücksichtslosigkeit, die die Krise nur verschärft." Der Sprecher sagt: "Sie sind eine dezidiert rechte Bewegung, die für alles mögliche, aber nicht für eine solidarische Krisenlösung steht.“


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Weitere Gruppen wie etwa Fridays for Future, das Nürnberger Bündnis Nazistopp oder die "Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken" beteiligen sich an der Fahrrad-Demo. Nico Schreiber, Vorsitzender der Falken in Nürnberg, erklärt, dass man grundsätzlich die Corona-Schutzmaßnahmen der Politik mittrage: "Das ist wichtig." Dennoch bemängelt er: Das staatliche Corona-Management und die Krisenpolitik seien geprägt von Einschnitten im Bereich der Freizeit und Erholung, während im Bereich der Arbeit kaum Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ergriffen würden. Vor allem Kinder und Jugendliche hätten unter der Krise zu leiden.

Auch Frauen müssten nun mit der Doppelbelastung Arbeit und Kinderbetreuung in Zeiten der Pandemie kämpfen. Die Querdenker-Bewegung biete da keine Lösung an, so Nico Schreiber: Die Bewegung sei "wissenschaftsfeindlich, anti-solidarisch und verschwörungsideologisch". Deshalb wolle man gegen die Querdenker-Kundgebung, die um 15 Uhr am Volksfestplatz beginnt, demonstrieren.

Marek Berger, Sprecher der Initative "Das Schweigen durchbrechen", sagte im Vorfeld der Gegen-Demo, dass man sich mit dem Ordnungsamt abgestimmt habe. So sei geplant, dass die Rad-Demo "in Sicht- und Hörweite" der Corona-Kundgebung enden soll. Dies bestätigt die Polizei auf Anfrage der Redaktion: Die Fahrrad-Demo werde im Bereich der Kongresshalle ihr Ziel haben - die Querdenker-Kundgebung wird im Bereich Große Straße abgehalten werden.

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