Nürnberg: Hundehasser legte an mehreren Tagen Giftköder aus

28.5.2020, 17:03 Uhr
Eine Rasierklinge in einer Wurst: In den meisten Fällen sehen die Giftköder so oder so ähnlich aus.

© oh, NZ Eine Rasierklinge in einer Wurst: In den meisten Fällen sehen die Giftköder so oder so ähnlich aus.

Allein seit dem 20. Mai wurden bei der Nürnberger Polizei drei Fälle angezeigt, bei denen ein Hundehasser präparierte Köder ausgelegt hat. Am 20. Mai etwa entdeckte ein Hundehalter beim Gassigehen in Eberhardshof mehrere Stücke Wurst, die auf dem Gehweg der Johann-Sebastian-Bach-Straße lagen. In einem der Stücke befand sich ein Reißnagel. Der Hundehalter packte die Wurststücke ein und brachte sie zur Polizei. Auch im Nürnberger Osten sind Hunde nicht sicher unterwegs. Hier wurden am 25. und am 26. Mai Wurststücke gefunden, die mit metallischen Gegenständen präpariert waren. Die gefährlichen Köder lagen an der Bestelmeyerstraße und der Neumarkter Straße im Gebüsch.

Übeltäter weiter auf freiem Fuß

Tiere kamen in allen drei Fällen nicht zu Schaden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Personen, die Auffälligkeiten beobachtet haben, werden gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Nürnberg-Ost unter der Telefonnummer 0911/9195-0 in Verbindung zu setzen. Weiterhin bittet die Polizei darum, die Hunde beim Gassigehen anzuleinen und ein besonderes Augenmerk darauf zu legen, dass das Tier keine fremden Gegenstände aufnimmt.


Giftköder-Alarm: Schwerpunkteinsatz der Polizei im Nürnberger Süden


Drei Hunde sind Anfang des Jahres gestorben, weil sie ausgelegte Giftköder gefressen hatten. Die Polizei suchte bislang vergeblich nach dem Täter. Das berichtete Ordnungsamtschefin Katrin Kurr in dieser Woche im Rechtsausschuss des Stadtrates.

Hotspots für Giftköder: Eibach und Gartenstadt

Sie stellte klar, dass das Vergiften von Hunden beileibe kein Kavaliersdelikt darstelle. „Es ist eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz.“ Schwerpunktmäßig passierten die Vorfälle im Süden der Stadt, vor allem in Eibach und der Gartenstadt. Hier ereigneten sich 22 der insgesamt sogar 35 aktenkundigen Fälle mit vergifteten Hundeködern in unterschiedlichen Erscheinungsformen.


Hunde sterben: Das sagt die Erlanger Polizei zu den Giftködern


Dieter Goldmann von der Nürnberger SPD-Fraktion, die das Thema auf die Tagesordnung gebracht hatte, ist selbst Hundehalter. Er berichtete, dass viele Besitzer von Vierbeinern äußerst verunsichert seien: „Es ist Angst da.“ Deswegen freue er sich, dass die Polizei der Sache ernsthaft nachgehe, auch wenn sie den Hundehasser immer noch nicht ermittelt habe. „Aber vielleicht fällt ja noch Hirn vom Himmel und er unterlässt künftig diese miesen Straftaten.“


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.