Nürnberg ist in vielen Dingen rekordverdächtig

10.8.2015, 15:49 Uhr
Nürnberg ist in vielen Dingen rekordverdächtig

© Jörg Lucinski

Die Zahl der Woche steht längst: 459,97. Meter, um genau zu sein. So lang nämlich ist seit Mittwoch der längste Buntstift der Welt - aus Nürnberg. Das weiß man jetzt übrigens nicht nur in Mittelfranken und Nordbayern, sondern auch über die Region hinaus.

Beim Stift ist Nürn­berg also spitze. Und nicht nur da — auch wenn man auf man­che "Höchstleistung" natürlich getrost ver­zichten könnte. Seit­dem der 1. FC Nürn­berg 1969 als damali­ger Meister der Fuß­ball- Bundesliga abge­stiegen ist, haftet die Geschichte an ihm (aufgefrischt durch den Abstieg als Pokal­sieger 2008). Seit einem Jahr ist der Club auch: alleini­ger Rekordabsteiger. Achtmal ging es nach unten. Zum Trost: Steigt der FCN noch einmal auf, hat er das so oft bewerkstelligt wie kein anderes Team (logischerweise auch achtmal). Und das ist eine Leistung, die ihm der FC Bay­ern München wahrscheinlich nie strei­tig macht.

Nürnberg ist in vielen Dingen rekordverdächtig

© Horst Linke

Tatsächlich punktet Nürnberg aber auch jenseits von Club, Bratwurst (nicht die längste, aber die beste) und Christkindlesmarkt (der schönste). Al­lerdings nicht mit dem, was ihn ohne­hin berühmt macht: Obwohl am Ende ein 60 Kilogramm schweres Backwerk aus dem Ofen kam, schafften es acht Hobbybäcker 2011 nicht ins Guinness-Buch der Rekorde — obwohl dort bis dato kein Riesen-Lebkuchen eingetra­gen ist. Sie hatten den Verantwortli­chen schlicht zu spät mitgeteilt, was sie vorhatten.

Nürnberg ist in vielen Dingen rekordverdächtig

© Eduard Weigert

Robert Wimmer dagegen hatte sei­nen Weg zum Weltrekordversuch gut durchgeplant. Zunächst wollte das Laufwunder 2009 die Marathon-Stre­cke anvisieren und sich von da weiter­arbeiten — auch wenn Wimmer auf der Stel­le trat. In der Fußgän­gerzone knackte er den damaligen Lauf­band- Weltrekord, in­dem er auf der Ma­schine 145,2 Kilome­ter lief. Am Ende mit Blut in den Schuhen. Man muss sich für einen Rekord aller­dings nicht unbedingt malträtieren.

1999 sa­ßen 45 Computerfans 72 Stunden in einem Internet-Café in der Färberstraße - und chatteten. Damals ge­nügte das für einen neuen Guinness-Re­kord. Heute schaffen das, glaubt man den Eltern, manche Kin­der an einem norma­len Wochenende... Die meisten Spit­zenleistungen locken allerdings unter Was­ser, so scheint es zu­mindest. Vor allem die Stille beim Tau­chen macht offen­sichtlich einfallsreich - wie schon Unter­wasser-Radler aus und ein Unterwasser-Jongleur in Nürnberg bewiesen haben.

Nürnberg ist in vielen Dingen rekordverdächtig

© Eduard Weigert

Für manche Höchstleistung genügt aber auch der Sprung ins Becken — wie beim Kopfsprung-Rekord, neben den "nassen Besten" auch in Bild und Bildtext festgehal­ten: Dauer-Schafkopfer, Mega-Polo­naise und der längste Fruchtspieß der Welt. Das schmeckt nach mehr.

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