Nürnberg: Pläne für Beckschlagergasse ziehen Kreise

8.7.2015, 06:00 Uhr
In der Beckschlagergasse soll die Fahrbahn deutlich verschmälert werden, zugleich aber im Bereich zwischen Laufertormauer und Laufer Schlagturm künftig Gegenverkehr zugelassen werden.

© Distler In der Beckschlagergasse soll die Fahrbahn deutlich verschmälert werden, zugleich aber im Bereich zwischen Laufertormauer und Laufer Schlagturm künftig Gegenverkehr zugelassen werden.

„Die Beckschlagergasse ist in einem sehr frühen Stadium“, betont Ulrich und verweist auf das Konzept des sogenannten „White-Paper-Workshops“, der ein „offenes Modell der Bürgerbeteiligung“ sei. Es habe bisher „ausgezeichnet gelappt, allerdings ist der räumliche Rahmen immer größer geworden“. Es sei nun die Aufgabe, „Ideen, die für eine Straße gedacht waren, für einen halben Stadtteil zu denken“.

Im Klartext heißt das: Der seit Jahren geforderte Umbau der Beckschlagergasse, die für eine Tempo-30-Zone auch in den Augen der Polizei viel zu breit ist, soll in einem größeren Kontext gesehen werden. Nach entsprechenden Anstöße der Teilnehmer ist beim zweiten Workshop-Treffen ein Konzept vorgestellt worden, das die Äußere Laufer Gasse ebenso einbezieht wie den Inneren Laufer Platz. Der Vorschlag der Verkehrsplaner lautet: In der Beckschlagergasse soll die Fahrbahn deutlich verschmälert werden, zugleich aber im Bereich zwischen Laufertormauer und Laufer Schlagturm künftig Gegenverkehr zugelassen werden.

Der gleiche Schritt wird für die Äußere Laufer Gasse angeregt, um dort einerseits ebenfalls das Tempo entlang der zweispurigen Straße zu reduzieren. Andererseits könnte man so eine schnellere Verbindung für ÖPNV-Busse und Radfahrer zum Rathenauplatz schaffen, zugleich aber auch die Unsitte des Zweite-Reihe-Parkens bekämpfen.

Autos sollen nur bis zur Laufertormauer fahren können

Wichtig bei dieser Konzeptidee ist der Ansatz einer Art „Ringlösung“ für die Autos, die nur bis zur Laufertormauer hochfahren können — und auch nur von dort in die Beckschlagergasse fahren können. Experten gehen davon aus, dass der motorisierte Gegenverkehr primär aus Anwohnern bestehen wird.

Bei den Teilnehmern stießen die Vorschläge überwiegend auf Beifall. Sehr positiv sieht auch Elisabeth Most, Vorsitzende des Bürgervereins Altstadt, das neue Konzept und das gesamte Vorgehen. „Wir erkennen darin die Chance, in diesem Bereich eine Qualitätsverbesserung der Gesamtsituation und der Aufenthaltssituation im öffentlichen Raum zu erreichen“, betont sie in einer Stellungnahme. „Mit der intensiven Einbeziehung der Anwohner kann eine langjährig anstehende und immer wieder geforderte Lösung für die Verbesserung der Verkehrssituation in diesem sich entwickelnden Teil der Altstadt als Wohngebiet endlich verwirklicht werden.“

Baureferent Ulrich dämpft jedoch zu große Erwartungen. Nun stehe der komplette Verwaltungsprozess an, das bedeutet: Konzept und Kosten müssen nicht nur mit dem Servicebetrieb Öffentlicher Raum, sondern auch mit der Kommunalpolitik abgestimmt werden.

„Wir werden das keinesfalls gegen die Fraktionen machen, schon weil der räumliche Umgriff anders ist als es anfangs gedacht war“, betont Ulrich. Da er auf einen „Konsens in der Altstadt“ setzt, seien durchaus noch Änderungen möglich. „Bis Ende Herbst“ will der Baureferent eine „grundsätzliche Lösung“ gefunden haben.

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