Nürnberg wird von immer mehr LED-Lampen erhellt

27.2.2015, 11:28 Uhr
Nürnberg wird von immer mehr LED-Lampen erhellt

© Oliver Acker, www.digitale-luftbilder.de

Obwohl ständig zusätzliche Straßen beleuchtet werden müssen, hat sich der Energieverbrauch seit 1980 fast halbiert. In der Stadtkasse allerdings ist das glatte Gegenteil passiert. Die Energiekosten fürs Licht haben sich im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt. Der Strompreis ist schuld, 4,5 Millionen Euro kostet es heute im Jahr, Nürnberg nachts zu erhellen.  

Dass sich mit Leuchtdioden (LED), die seit 2008 am Markt sind, 60 Prozent Strom sparen lassen, hat Norbert Hirschmann sofort überzeugt. Während Städte wie Hamburg oder Hannover weitgehend untätig blieben und München bis dato nur winzige Teststrecken vorweisen kann, setzte der Chef der Nürnberger Straßenbeleuchtung bei Sör sofort und voller Überzeugung auf die neue Technik.

Mit 14 LED-Leuchten, die drei Jahre lang die Schnepfenreuther Steinfeldstraße probeweise beleuchteten, fing alles an. Die Sache bewährte sich und zwei Förderprogramme des Bundesumweltministeriums für den Klimaschutz spülten 419.000 Euro in die Kasse.

„Da konnte  man nichts falsch machen“, sagt Hirschmann über den Geldsegen, der 2014 versiegte. Am Ende wurden 271.000 Euro im Jahr für Strom gespart, während die LED- Leuchten mit 1,4 Millionen zu Buche schlugen. Seither frisst das neue Licht nicht nur weniger Strom, es  leuchtet auch wieder weiß. Die orangegelben Natriumdampflampen werden schrittweise ersetzt. 

Die Nürnberger seien Anfang der 1990er Jahre wenig begeistert gewesen über das Gelb in ihren Straßen. Hirschmann: „Das gab Gejammer.“ Wenig später wollten die ersten auch genau dieses schicke gelbe Licht vor der Haustüre haben. Die LED-Lampen, die auch ohne Zuschüsse langsam, aber sicher mehr werden, verbreiten wieder weißes Licht.

Um komplett umzurüsten, wären 20 Millionen fällig, hat Norbert Hirschmann ausgerechnet. Im Haushalt hat er aber nur eine halbe Million pro Jahr.
Und wie leuchten die Nachbarn ihre Städte aus? Fürth hat von  2005 bis 2010 die Straßenbeleuchtung komplett auf seinerzeit moderne Natriumdampflampen umgerüstet. Das sei damals das energiesparendste System gewesen, sagt Elmar Eckl, Abteilungsleiter bei der infra Fürth.  

Mit der LED-Technik könne man sicher noch mehr sparen, aber das „ist wirtschaftlich  nicht darstellbar“. Der Kostenaufwand stehe in keinem Verhältnis zum Einspareffekt. Dort, wo neue Laternen aufgestellt werden, werde aber LED angeschafft.

In Erlangen liegt der LED-Anteil noch deutlich unter zehn Prozent. Die Leuchten kommen derzeit überall dort zum Einsatz, wo neu gebaut oder grundlegend saniert wird.   Ein Austausch sei technisch nicht immer ohne weiteres möglich, weil bestehende Anlagen und die neuen Lampen oft nicht kompatibel seien.

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