Queeres Leben

Nürnberger "Masterplan": Stadt will mehr Angebote für LGBT-Community schaffen

Robin Walter

Online-Redaktion

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23.2.2022, 05:58 Uhr
Am Mittwoch, 23. Februar, stimmt der Nürnberger Stadtrat über den Aktionsplan "Queeres Nürnberg" ab.

© picture alliance / Gregor Fischer/dpa Am Mittwoch, 23. Februar, stimmt der Nürnberger Stadtrat über den Aktionsplan "Queeres Nürnberg" ab.

Die Belange aller Bürgerinnen und Bürger sollen gehört werden – diesem Ziel möchte die Stadt Nürnberg ein Stückchen näherkommen. Noch gäbe es zu wenig Berücksichtigung der Perspektiven der queeren Menschen der Stadt. Mit dem Aktionsplan "Queeres Nürnberg" hat die Stadt Großes vor:

Nach einem Antrag der SPD-Stadtratsfraktion im Mai 2020 und Anträgen der Grünen und der Linken hat die Stadt gemeinsam mit der Community gemeinsam einen "Masterplan" erstellt. Dieser steht in dieser Woche als letzte Hürde vor dem Stadtrat zur Abstimmung. "Bei so einem riesigen Partizipationsprozess wollten wir alle Lebensbereiche von queeren Menschen von der Kindheit bis ins hohe Alter mit einbeziehen", erklärt Christine Burmann. die Beauftragte für Diskriminierungsfragen der Stadt Nürnberg auf Anfrage.

Künftig soll nach dem Aktionsplan Jugendarbeit mit queeren Jugendgruppen in der Region stärker gefördert werden. "Egal ob queere Nachmittage in Jugendzentren oder Großprojekte wie der erste 'Come Together Cup' am Max-Morlock-Stadion - Künftig sollen noch mehr solcher Angebote unterstützt werden", erklärt Burmann weiter.

Nicht nur die Jugendarbeit soll vom Aktionsplan "Queeres Nürnberg" profitieren: Gerade in der Seniorenarbeit oder in Gesundheitseinrichtungen gäbe es noch zu wenige Angebote in Nürnberg. Hier sollen Besuchsrechte für queere Seniorinnen und Senioren in Einrichtungen überarbeitet werden und Schulungsprogramme für Hebammen und Kindergärten zum Thema Intersexualität ins Leben gerufen werden. Auch das Stadtarchiv würde nach einem Beschluss des Aktionsplans bald schon queere Geschichte in Nürnberg sichern.

"An all diesen Angeboten hängen viele personelle und finanzielle Ressourcen", erklärt die Beauftragte für Diskriminierungsfragen. An vielen Stellen seien queere Aktionen jedoch auch in Eigeninitiative entstanden. Sollte der Aktionsplan vom Stadtrat widererwarten abgelehnt werden, könne das jedoch auch das Aus für viele Maßnahmen in der Stadt bedeuten, erläutert Burmann.

Die Abstimmung geschieht bei der Sitzung des Nürnberger Stadtrates am Nachmittag des 23. Februar statt.