Erstmals in der Stadt

Nürnberger Südstadt: Was es mit dieser farbenprächtigen Prozession aufsich hatte

16.5.2022, 15:10 Uhr
Die farbenprächtige Prozession in der Südstadt war dem Gott Ganesha gewidmet.

© Stefan Hippel, NNZ Die farbenprächtige Prozession in der Südstadt war dem Gott Ganesha gewidmet.

Dieser Umzug fällt auf: Was in anderen Städten traditionell schon seit Jahren zu sehen ist, fand in diesem Jahr erstmals auch in Nürnberg statt: eine hinduistische Tempelprozession. "Gefeiert wurde das sogenannte Theer Festival", wie Dinesh Ganesmoorthy erklärt. An diesem für die Hindus so besonderen Tag werde der Gott Vinayagar - bekannt auch unter dem Namen Ganesha - aus dem Tempel an das Sonnenlicht gebracht. Die Statue des Gottes der Weisheit wird auf einem Wagen im Uhrzeigersinn ein mal um den Tempel gezogen, begleitet von fröhlichen Gläubigen, Trommelmusik und Tänzen.

An der Prozession beteiligten sich Gläubige aus Sri Lanka und Indien.

An der Prozession beteiligten sich Gläubige aus Sri Lanka und Indien. © Stefan Hippel, NNZ

Dinesh Ganesmoorthy gehört dem Verein Sri Sithivinayagar Tempel Nürnberg an, der von Tamilen aus Sri Lanka gegründet wurde. Seit 24 Jahren gibt es den Tempel bereits. Zuerst war er in Gostenhof beheimatet, seit zwölf Jahren befindet er sich in der Humboldtstraße 103. Dort startete auch die Prozession, die sich am Samstag, 7. Mai, durch die Südstadt bewegte. "An dem Tag soll der Vinayagar die bösen Geister sowie die bösen und negativen Eigenschaften und Sünden der Menschen vertreiben." Geopfert werden ihm Süßigkeiten und Obst.

Auf einem Wagen wird die Statue des Gottes durch die Straßen gezogen. Nur einmal im Jahr darf sie den Tempel verlassen.

Auf einem Wagen wird die Statue des Gottes durch die Straßen gezogen. Nur einmal im Jahr darf sie den Tempel verlassen. © Stefan Hippel, NNZ

Rund 350 Mitglieder hat der Verein aktuell. Willkommen sei jeder, der Interesse habe, sagt Dinesh Ganesmoorthy. "Der Tempel ist eine öffentliche Einrichtung und für jeden zugänglich. Täglich und wöchentlich finden Poojas, also Gebete statt."

Insgesamt gebe es für die Hindus 18 besondere Tage im Jahr. Der 14. ist das Theer Festival, das nun im Mai stattgefunden hat. "Es gehört für uns zu den Höhepunkten im Jahr."

Ein Fest natürlich auch für die Kinder: Sie machten eifrig mit.

Ein Fest natürlich auch für die Kinder: Sie machten eifrig mit. © Stefan Hippel, NNZ

Der Verein ist glücklich darüber, dass die Stadt die Prozession genehmigt hat und sie so stattfinden durfte. "Es ist uns eine große Ehre", sagt Dinesh Ganesmoorthy. "Wir hoffen, dass wir sie nächstes Jahr wiederholen können."

Früchte und Süßigkeiten werden dem Gott der Weisheit als Opfer dargebracht.

Früchte und Süßigkeiten werden dem Gott der Weisheit als Opfer dargebracht. © Stefan Hippel, NNZ

Keine Kommentare