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Nürnberger Surfwelle: Das sollten Anfänger beachten, bevor sie loslegen

21.9.2021, 12:14 Uhr
Welches Surfboard passt für mich? Vor dem Kauf gibt es einiges zu beachten. 

© imago images / Design Pics, NNZ Welches Surfboard passt für mich? Vor dem Kauf gibt es einiges zu beachten. 

Einfach ein Brett schnappen und rauf auf die Welle? Ganz so einfach ist es nicht. Wer demnächst auf der nigelnagelneuen Surfwelle am Nürnberger Fuchsloch ins Stehende-Wellen-Business einsteigen will, sollte vorher unbedingt ein paar Dinge beachten.

Wer darf die Nürnberger Surfwelle benutzen?

Beispielsweise ist der Regelbetrieb zunächst vor allem für Mitglieder des Vereins zugelassen. Ab 2022 werden dann aber auch regelmäßige Surfzeiten für Nichtmitglieder angeboten. "Für jeden, der öfter als ein- bis zweimal im Monat surfen möchte, würde sich eine Vereinsmitgliedschaft lohnen", erklärt der Vorsitzende des Vereins Nürnberger Dauerwelle, Thorsten Keck. Eine Mitgliedschaft kostet 20 Euro im Monat, nähere Details finden sich in der Beitragsordnung des Vereins.

Auch was das Surfboard angeht, gibt es ein paar Dinge, die man beachten sollte. "Jede Flusswelle ist individuell", erklärt Keck. Die Nürnberger Welle hat aber anderen Wellen gegenüber einen entscheidenden Vorteil: Ihre Höhe ist verstellbar. Heißt: Es kann mit verschiedenen Board-Formen, genannt "Shapes", experimentiert werden. "Im Moment gehen wir davon aus, dass Bretter über über Länge von 5‘10" wohl eher zu lang sein dürften."

Als Faustregel gilt: Je größer der Surfer und je geringer das Können, desto größer sollte das Board sein. "Die Board-Längen, die wir verwenden, bewegen sich zwischen 5 und 6 Fuß", erklärt Keck. Grundsätzlich rät er dazu, lieber erst einmal Boards des Vereins vor Ort auszuprobieren, ein Angebot, das sich aktuell noch vor allem an Mitglieder richtet.

Wer trotzdem am liebsten selbst eines besorgen möchte, sollte zumindest zu Beginn auf Softboards zurückgreifen, also Bretter mit Schaumstoffkern. Diese sind für Anfänger am besten geeignet, denn sie verzeihen kleinere Crashs mit den Rändern und sind deutlich preisgünstiger. Ab 180 Euro bekommt man sie auf Kleinanzeigen-Portalen, wer sich lieber vor Ort beraten lässt, wird beispielsweise im Flash Surf&Repair-Shop in Schwabach oder bei Waverain in Erlangen fündig.

Welche Ausrüstung braucht es für die Sicherheit?

Eine große Rolle beim Surfen sollte auch die Sicherheit spielen. Keck gibt beispielsweise eine ganz klare Helm-Empfehlung aus, zu jeder Zeit, für jeden. "Es geht ja nicht nur darum, dass man auf die Kanten an den Seiten aufschlagen könnte. Die größte Gefahr ist immer noch, dass einem das eigene Board beim Stürzen auf den Kopf knallt."

Neoprenschuhe oder Socken sind zwar kein Muss, schützen aber die Fuße vor umherliegenden spitzen Gegenständen und Steinen, insbesondere unter Wasser.

Was den Neoprenanzug angeht, gilt es vor allem die Kennzahlen für die Dichte des Materials zu beachten. Von Mai bis August fährt man in der Regel gut mit einem Sommeranzug, entweder 3/2 mm oder 2/2 mm dick.

Die erste Ziffer steht dabei für die Partie an den Armen und Beinen, die zweite wiederum gibt die Dicke des Materials um den Körperkern herum an. Wer die Fuchslochwelle im Herbst oder Frühling reiten will, ist mit 4/3 gut beraten, hartgesottene Wintersurfer sollten mindestens auf 5/4 mm, besser sogar 6/4 zurückgreifen und sich außerdem eine eng anliegende Kappe oder Kapuze besorgen.

Nürnberger Surfwelle: Das sollten Anfänger beachten, bevor sie loslegen

© PantherMedia / Erik Reis, NNZ

Auch beim Anzug sollte man darauf achten, dass er so eng wie möglich anliegt, damit kein Wasser über Ärmel oder den Halsbereich einfließt und man schön warm bleibt.

Wie bekommt man sein Board zur Surfwelle?

Hat man das Equipment vollständig und ist startklar, stellt sich noch die Frage nach der besten Transportmöglichkeit zur Welle. Parkplätze sind zwar vorhanden, aber begrenzt. Der Verein rät zur Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. "Von der U-Bahn-Haltestelle Muggenhof aus sind es gerade einmal 700 Meter bis zu Welle. Das ist problemlos auch mit Board unter dem Arm zu bewältigen", erklärt Keck.

Wer in der Nähe der Welle wohnt, kann sein Board außerdem super mit dem Fahrrad transportieren. Entweder mit einem Surf-Rack, also einer Halterung, die man im Internet für um die 40 Euro herum erwirbt, oder man baut sich selbst eines nach dieser Anleitung vom Fachmagazin Surfersmag: Bauanleitung für Surfboard-Halterung.

An der Welle angekommen, heißt es dann: testen. Bin ich ein Goofy oder ein Linksfuß? Um das herauszufinden, stellt sich der Surf-Anwärter gerade hin und lässt sich von einer anderen Person leicht schubsen. Der Fuß, der zuerst nach vorne schnellt, ist der Fuß, der auch beim Surfen vorne stehen sollte. Rechts-vorne-Surfer werden dabei als Goofys bezeichnet, Menschen, die mit dem linken Fuß vorne stehen als Regular-Surfer. Regulars erwartet bei der Nürnberger Welle ein Besonderheit: Sie müssen zunächst auf die Insel schwimmen, wenn sie mit Blick nach vorne ins Wasser einsteigen wollen.

Ist die Surfwelle etwas für Kinder?

Auch für Kinder ist die neue Trendsportart bestens geeignet. Sobald sie sicher schwimmen können und ein gewisses Körpergewicht haben, also um die 30 bis 35 Kilogramm, steht dem innerstädtischen Wellen-Vergnügen nichts mehr im Weg, im Gegenteil: Kinder lernen besonders einfach, da sie einen tieferliegenen Körperschwerpunkt besitzen. Bereits nach einer Saison gleiten viele Kinder über die Welle wie Profis.

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