Nürnbergs Wirtschaft brummt - und knackt Rekorde

9.5.2018, 05:05 Uhr
Positive Nachrichten von der Wirtschaft: Nürnberg kann auf ein Konjunkturhoch blicken.

© Viola Bernlocher Positive Nachrichten von der Wirtschaft: Nürnberg kann auf ein Konjunkturhoch blicken.

Rund 25.000 Unternehmen gibt es in Bayerns zweitgrößter Stadt. Und die Geschäfte dort scheinen überwiegend gut zu laufen. Anders ist es nicht zu erklären, dass es in Nürnberg einen Höchststand an Beschäftigung gibt. Im Juni 2017 (neuere Zahlen gibt es noch nicht) waren es 305.674 Personen in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis.

"Selbst die Rekordbeschäftigungsmarke des durch die Wiedervereinigung generierten Sonderkonjunkturhochs wird nun übertroffen", heißt es in der "Positionsbestimmung 2018" für die Stadträte. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Beschäftigung in Nürnberg um 2,6 Prozent angestiegen und damit stärker als im Bundesdurchschnitt (plus 2,4 Prozent) und auch stärker als in den meisten anderen großen deutschen Städten.

Mit einem Anteil von 15,6 Prozent des verarbeitenden Gewerbes an allen Beschäftigten liegt Nürnberg im Vergleich zu den 20 größten Städten in Deutschland auf Rang 6. "Nürnberg ist somit ein wichtiger Industriestandort in Deutschland", schlussfolgert Fraas.

Dabei liegt Nürnberg im Bereich der wissensintensiven Industriebranchen (also auch bei der Digitalisierung) deutlich vor anderen deutschen Großstädten. Während dort im Durchschnitt 59,1 Prozent der Beschäftigten in wissensintensiven Bereichen arbeiten, sind es in Nürnberg knapp 70 Prozent. In Mittelfranken liegt der Anteil sogar "nur" bei 51,2 Prozent. Das verleitet Wirtschaftsreferent Michael Fraas dazu, von einem "High-Tech-Standort" zu sprechen.

Informations- und Kommunikationsbranche boomt

Eine weitere Zahl weist auf diese Position hin: ein Spitzenwert bei den Mitarbeitern im IT-Sektor. Hier liegt Nürnberg mit 10,3 Prozent ganz knapp hinter München an zweiter Stelle unter den Top 20 in der Bundesrepublik. Fraas spricht von den "zukunftsweisenden Branchen der Informations- und Kommunikationswirtschaft". Mittelfranken liegt hier bei 9,5 Prozent, Bayern bei 6,4 Prozent, Deutschland gar nur bei 4,9 Prozent.

Noch eine weitere bemerkenswerte Zahl steht in dem Bericht. Nach der Bevölkerungszahl ist Nürnberg die Nummer 14 in Deutschland. Gilt als Maßstab aber das Bruttoinlandprodukt (BIP), steht die Frankenmetropole mit 27 Milliarden Euro (in 2015) oder 53.000 Euro je Einwohner auf Platz 10. An der Spitze rangiert Berlin mit 123,8 Milliarden Euro vor Hamburg (108).

Die gute Beschäftigung macht sich natürlich auch am Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Stadt Nürnberg verzeichnet laut Aufstellung der Bundesagentur für Arbeit die niedrigste Arbeitslosenquote seit 25 Jahren. Im Dezember 2017 waren es 15.842 Personen. Die Quote betrug 5,5 Prozent. Nur München und Stuttgart schnitten besser ab.

Im Vorjahresvergleich liegt Nürnberg beim Rückgang der Arbeitslosigkeit (minus 10,2 Prozent) an erster Stelle von 17 Großstädten. Im Bundesdurchschnitt lag der Rückgang bei 7,1 Prozent (Bayern: 8,9). "Keine andere Großstadt ab 350.000 Einwohner konnte im vergangenen Jahr die Arbeitslosigkeit so stark verringern wie Nürnberg", heißt es in der Auswertung durch das Wirtschaftsreferat.

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