NZ-Umfrage zum Wiederaufbau des Pellerhofs

11.4.2011, 14:00 Uhr
NZ-Umfrage zum Wiederaufbau des Pellerhofs

Ursula Häußler, Geschichtslehrerin: Ich bin eine Kollegin des Vorsitzenden der Altstadtfreunde, Karl-Heinz Enderle, und da bekommt man die verschiedenen Planungs- und Bauphasen eines solchen Projekts relativ gut mit. Mich hat einfach interessiert, wie weit der Pellerhof fortgeschritten ist. Persönlich bin ich nicht so ein Fan von Rekonstruktionen; wenn ich die Entscheidung zu treffen hätte, würde ich sowas nicht wieder eins zu eins aufbauen. Aber wenn sich eine Stadt oder ein Verein so ein Projekt vorgenommen hat, ist es doch interessant zu schauen, wie das realisiert wird – gerade weil ich mir nicht so richtig vorstellen kann, dass mich das am Schluss überzeugt. Die Alternative wäre für mich ein Bestandsschutz: So ein Anwesen sollte nicht weiter in sich zusammenfallen, aber man sollte versuchen, es in dem zerstörten Status als Kriegsruine, in dem es verblieben ist, geschickt zu nutzen, es geschickt in das Stadtbild einzubinden. Das wäre einfach organischer. Trotzdem: Anschauen muss man sich dieses Projekt schon.

NZ-Umfrage zum Wiederaufbau des Pellerhofs

Alfred Fellner, Industriemechaniker: Ich bin kein Fachmann aber die Baumaßnahmen wurden bei der Führung sehr gut erklärt. Man hat sich gut vorstellen können, wie der Pellerhof einmal ausgesehen hat und was bei der Baumaßnahme geplant ist. Mir gefällt das. Ich finde, die Altstadtfreunde sollten auf diesem Weg weitermachen. Denn man sieht nach einer solchen Rekonstruktion wieder, was der künstlerische Wert war, was die Menschen früher geleistet haben. Zum anderen sollten unsere Kinder sehen können, was für Baustile es früher in Nürnberg gegeben hat.

NZ-Umfrage zum Wiederaufbau des Pellerhofs

Jürgen Bartl, Ruheständler: Ich habe den Pellerhof schon vor dem Beginn des Wiederaufbaus gesehen – da ist viel geschehen in der Zwischenzeit. Vor allem dieser Brunnen und dieser Treppenaufgang sind sehr beeindruckend. Ich finde, es ist der richtige Weg, solche Gebäude zu rekonstruieren. Sonst hätte man die Frauenkirche in Dresden auch nicht wiederaufbauen dürfen. Oder das noch nicht wieder aufgebaute Berliner Schloss, da geht ja auch die Diskussion hin und her. Die Stadt Nürnberg sollte beim Pellerhof auf jeden Fall mehr Unterstützung leisten – nachdem sie ja Eigentümerin ist. Wenigstens einen Obolus sollte sie den Altstadtfreunden zukommen lassen. Nürnberg würde doch armselig aussehen, wenn es den Verein nicht gäbe.

NZ-Umfrage zum Wiederaufbau des Pellerhofs

Johanna Hartmann, Ruheständlerin: Mir hat der Pellerhof schon immer gefallen. Oft wenn ich vorbeigekommen bin, bin ich alleine in den Hof gegangen. Mich beeindrucken alte Gebäude. Jetzt sehe ich den Baufortschritt, ich finde das ganz toll. Ich hoffe, dass fleißig gespendet wird, um das ganze weiter bezahlen zu können; die Altstadtfreunde brauchen ja noch Spenden im Millionenbereich. Man muss so ein Bauwerk nicht bis ins Kleinste rekonstruieren, aber so ein Wiederaufbau ist wichtig. Ich komme viel in Deutschland herum und sehe, dass andere Städte dies ja auch tun. Die Stadt Nürnberg hat so viele Fehler gemacht, hat Gebäude abreißen lassen, die man wirklich noch hätte erhalten können. Hier sind die Dinge auf dem richtigen Weg.

Klaus Kutz, Ruheständler: Mein Urgroßvater war selbst Steinmetz und hat mir beigebracht, wie man mit Hammer und Meißel eine Rose aus Sandstein formt. Deshalb kann ich sagen: Das ist eine sehr gute Arbeit. Es wäre auch schade, wenn es nicht durchgezogen werden könnte. Trotz der Millionenbeträge, die das kostet, glaube ich, dass die Altstadtfreunde das schaffen. Ich glaube, dass alleine schon der Idealismus dazu führt, dies wieder auf die Beine zu stellen. Hier wird Kulturgeschichte gezeigt und vorgeführt. Deshalb finde ich es richtig, dass man so etwas rekonstruiert. Der Pellerhof wird ein Juwel werden.

 

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