Ohne Klunker: Kaiserkrone aus 3D-Drucker wird Sparmodell

28.4.2015, 06:00 Uhr
Ohne Klunker: Kaiserkrone aus 3D-Drucker wird Sparmodell

© Foto: Michael Müller

"Kaiser-Reich-Stadt" heißt die Ausstellung auf der Burg, für die sich Finanzminister Markus Söder 2013 die Nürnberger Nachbildung der Reichskleinodien ausgeliehen hat. Er ist für staatliche Schlösser und Burgen zuständig. Genau in dieser "Kaiser-Reich-Stadt"-Ausstellung stecken freilich die Fronten des aktuellen Konflikts: Stadt gegen Kaiser.

Unter Letzterem hat man sich CSU-Heimatminister Söder vorzustellen, der die Kaiserkrone über den mit der Stadt vereinbarten Zeitraum hinaus gerne behalten hätte. Doch er muss sie zurückgeben - und lässt sich eine bronzene aus dem 3D-Drucker fertigen.

2016 soll die Replik fertig sein

Ein Stein wird ihm dabei nicht aus der Krone fallen. Denn die Replik, so stellt sich jetzt heraus, wird gar keine Edelsteine tragen. Der durch digitale Vermessung hergestellte Datensatz aus der Wiener Hofburg, wo die Originale - mit Edelsteinen - seit 1954 gezeigt werden, sei bereits eingetroffen, sagt Söders Sprecherin Tanja Sterian. Der Auftrag an eine Spezialfirma, die mit 3D-Technik arbeitet, sei bereits ergangen. 2016 wird das Sparmodell der Kaiserkrone fertig sein.

Nicht nur OB Ulrich Maly findet all das aus kommunaler Perspektive "ein bisschen trotzig". Auch die Altstadtfreunde murrten vernehmlich; ihnen gehören die Reichskleinodien, eine Konkurrenz-Kopie auf der Burg gefällt ihnen gar nicht.

Was Altstadtfreunde-Chef Karl-Heinz Enderle nach seinem ersten Aufschrei nicht davon abhielt, bei Heimatminister Markus Söder um gut Wetter zu bitten. Er sei gar nicht auf den Barrikaden, habe der Vereinschef schriftlich mitgeteilt. Das behauptet zumindest Tanja Sterian. Ihr Chef nämlich mag es gar nicht, wenn die frohe Botschaft der 17-Millionen-Investition für die Burg durch Kritik verwässert wird.

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