Pirckheimer-Gymnasium: Bald sind die Gerüste fort

5.4.2019, 22:01 Uhr
Pirckheimer-Gymnasium: Bald sind die Gerüste fort

© Stefan Hippel

Es ist fast zwei Jahre her, dass an dieser Stelle ein Artikel über das Pirckheimer-Gymnasium erschienen ist. Damals berichtete der Verein "Freunde des Pirckheimer-Gymnasiums" von entnervten Schülern und Lehrern, die den Blick auf die Gerüste um ihre Schule satthätten. Schon damals war das Gebäude fast zwei Jahre von den Metallstangen umzingelt, ohne dass viel passiert wäre.

Inzwischen schreiben wir das Jahr 2019. Wer mit der Straßenbahn vorbeifährt oder zu Fuß unterwegs ist, findet in der Gibitzenhofstraße ein fast unverändertes Bild vor. Noch immer verdecken unzählige Gerüste den Blick auf die Ziegelfassade des Gymnasiums.

Gerüst als Schutz für Personen

Andrew Schneider vom Baureferat der Stadt kennt die Ursachen. Lange Zeit war die Schule von Fassadengerüsten umstellt. Sie sollten als Schutz dienen, damit Schüler, Lehrer und Passanten nicht von Dachziegeln oder anderen herabfallenden Teilen getroffen wurden.

Derzeit sind Gestelle nötig, um das Dach zu sanieren. "Es kommt gerade ein neuer Giebel dran, der an das alte Gebäude erinnert", sagt Schneider. Der Giebel dürfte in den nächsten drei Wochen fertig werden. Mitte Mai soll dann der Abbau der Gerüste beginnen, so dass – wie alle Beteiligten hoffen – ab Ende Mai endlich wieder freie Sicht herrschen könnte.

Die wbg Kommunal, ein Tochterunternehmen der Stadt, hatte Ende 2017 den Auftrag erhalten, das Dach zu sanieren. Los ging es aber erst im November 2018. Schneider begründet die Verzögerung mit der Aussicht auf Fördergelder. Erst als sie im Juli 2018 genehmigt worden waren, konnte die Ausschreibung raus. Finanziell hat sich das Warten allemal gelohnt, wie Schneider vorrechnet: 972 000 Euro kostet die Dachsanierung insgesamt. 760 000 Euro können als Fördergelder davon abgezogen werden.

Pirckheimer-Gymnasium: Arbeiten gehen voran

Dass die Arbeiten am Pirckheimer-Gymnasium aktuell zügig vorangehen, bestätigt auch Schulleiter Benedikt Mehl. "Der Giebel ist der interessanteste Teil der Renovierung", sagt er voller Vorfreude. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte es auf dem Gymnasium sogar drei Giebel gegeben. Sie dienten vor allem Repräsentationszwecken und sollten den offiziellen Charakter des Gebäudes unterstreichen. Der neue Giebel orientiere sich am historischen Vorbild, sei aber kein exakter Nachbau.

"Wie lange ist es noch?" Unter den Schülern war es laut Mehl ein Running Gag, ständig nach dem Stand der Renovierungsarbeiten zu fragen. Über die Gefahren konnte er dagegen überhaupt nicht lachen. Da der Durchgang zum Gymnasium recht eng ist, laufen Schüler immer wieder auf der Fahrbahn. Ein weiterer Nachteil: Wenn es regnete, durften die Kinder nicht im Klassenzimmer bleiben, sondern wurden auf den Gang geschickt – aus Sorge, dass vielleicht doch mal eines hinauskletterte.

Vandalismus in Schule

Zwischenzeitlich musste die Schule wegen Vandalismus und Sachbeschädigung sogar die Polizei einschalten. Unbekannte hatten sich außerhalb der Unterrichtszeit an den Gerüsten zu schaffen gemacht.

Mehl ist der Stadt für ihr Entgegenkommen dankbar, dass die Stangen im Februar 2018 zumindest für ein halbes Jahr abgebaut wurden. So konnte die Schule ihr 50-jähriges Bestehen in einem würdigen Rahmen feiern.

Jetzt sehnt Mehl ein Ende der Dacharbeiten herbei. Schließlich soll im nächsten Jahr der Sportplatz gemacht werden. Im Gebäude stehen bereits die nächsten Teilsanierungen an.

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