Platz für Radsportler: Grüne für Bike-Park in Nürnberg-Reichelsdorf

13.4.2021, 05:51 Uhr
Biker wollen sich austoben, andere Menschen sorgen sich um die Natur: Um Mountainbiken ist eine Debatte entbrannt.

© Felix Kästle, dpa Biker wollen sich austoben, andere Menschen sorgen sich um die Natur: Um Mountainbiken ist eine Debatte entbrannt.

Eine illegal errichtete Mountainbike-Strecke in einem Waldstück zwischen Pappenheimer Straße und Einsteinring spaltete im Süden Nürnbergs die Meinungen. Sportliche Biker wollen sich austoben und trainieren. Dazu haben sie in der Vergangenheit kurvige Pfade angelegt und Rampen gebaut. Anwohner sorgen sich um die Natur und finden, dass die Hindernisse und Rampen ein nicht zu tolerierender Eingriff in das dortige Landschaftsschutzgebiet ist.


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Mittlerweile sind etliche Hindernisse abgebaut. Grünen-Stadtrat Marc Schüller hält das grundsätzlich für richtig: "So eine Bahn hat im Landschaftsschutzgebiet nichts verloren. Naturflächen müssen erhalten werden." Dennoch will er die Mountainbiker nicht einfach vertreiben, sondern ihnen Alternativen anbieten. "Gerade in Corona-Zeiten ist der Bedarf da", so sie Einschätzung.

Seine Fraktion schlägt deshalb vor, dass die Stadt im Süden einen Bike-Park für die Sportler einrichtet. Zu einer ähnlichen Lösung ist man am Schmausenbuck gekommen: Auch dort gab es illegale Trails und den Abbau von Hindernissen. Im Reichswald bei Zerzabelshof wird nun gemeinsam mit den Sportlern ein legales Wegenetz ausgewiesen. Außerdem soll unter einer Stromleitungstrasse ein Bike-Park mit festen Hindernissen gebaut werden. Die Gesamtkosten von rund 400.000 Euro teilen sich Stadt und Freistaat.

Schüller hat mit Parteifreunden ein Grundstück im Auge: Südöstlich des Fußballplatzes des SV Reichelsdorf gibt es ein Gelände, das sich möglicherweise eigenen würde, so der Stadtrat. Die Stadtverwaltung soll dies prüfen. Außerdem wünscht sich Schüller, dass die Natur-Schäden in dem Waldstück bei Eibach durch die Stadt beseitigt werden. Seine Fraktion hat einen Antrag gestellt, dass sich der Stadtrat mit diesen Themen demnächst beschäftigt.

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