Polizei bleibt am Airport: Keine Inspektion im Knoblauchsland

23.10.2019, 09:08 Uhr
Insgesamt 70 Landespolizisten arbeiten derzeit am Airport Nürnberg. Das Bild entstand bei einer Terror-Großübung.

© Günter Distler Insgesamt 70 Landespolizisten arbeiten derzeit am Airport Nürnberg. Das Bild entstand bei einer Terror-Großübung.

Wenn das tatsächlich der Fall wäre, dann würden mehr Polizisten für die Alltagsarbeit in Mittelfranken zur Verfügung stehen. Doch offenbar ist diese Entlastung in weite Ferne gerückt.


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"Sie liegt auf Eis. Die Polizeiinspektion der Landespolizei muss am Flughafen auf unbestimmte Zeit weitermachen", stellt Rainer Nachtigall, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft und CSU-Stadtrat, verärgert fest: "Sie stehen damit für den Bürger nicht zur Verfügung."

Abschiebungen und Grenzschutz

Betroffen sind immerhin 70 Landespolizisten, die am Nürnberger Flughafen arbeiten müssen. Sie übernehmen Tätigkeiten, die nicht zu ihren ureigensten Pflichten gehören. Dazu gehört die Abschiebung von Flüchtlingen und die Befassung mit Straftaten, die auf den grenzüberschreitenden Verkehr zurückzuführen sind.

Der Grund, dass die Landesbeamten Aufgaben der Bundespolizei weiter ausüben, so Nachtigall, liegt darin, dass Bundesinnenminister Horst Seehofer angekündigt hat, die Schleierfahndung auszuweiten. Dafür braucht er Personal. Während in Leipzig, München und Frankfurt am Main die Bundespolizei ihre Aufgaben am Flughafen wieder komplett übernehmen wird, würde es in Nürnberg und Memmingen beim Status Quo bleiben. Auf eine NZ-Anfrage, warum gerade am Nürnberger Flughafen keine Bundespolizei zurückkehrt, hat die Pressestelle des Innenministeriums in Berlin nicht geantwortet.

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