Polizei kann Kennzeichen in Zukunft automatisch erkennen

20.8.2018, 16:25 Uhr
Da sitzt sie, die neue Technik: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann stellte am Montag die Geräte vor, die bei der Polizei künftig zum Einsatz kommen.

© Roland Fengler Da sitzt sie, die neue Technik: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann stellte am Montag die Geräte vor, die bei der Polizei künftig zum Einsatz kommen.

Damit der Polizei in Bayern noch mehr Verbrecher ins Netz gehen, setzt sie künftig neue Technik ein. Auf einem Streifenwagen, zwischen dem Blaulicht, ist ein Gerät installiert, das automatisch Kennzeichen erkennt. Wurde der Wagen als gestohlen gemeldet, werden die Beamten informiert.

Die Technik erfasst das Kennzeichen am Heck eines Fahrzeugs und nimmt ein Bild auf. Dieses wird mit den Daten der Polizei abgeglichen. Gibt es keine Übereinstimmung, wird das Bild sofort gelöscht. Bei einer Übereinstimmung wird diese Information weitergeleitet. Ein Polizeibeamter prüft nochmal, ob das abgelesene Kennzeichen mit dem Fahndungsbestand übereinstimmt. Ist dies der Fall und ist klar, warum der Wagen in der Datei auftaucht, wird die Polizei tätig.

Auch stationäre Anlagen sind zukünftig im Einsatz

Neben der mobilen automatisierten Kennzeichenerkennung verfügt die Polizei in Bayern auch über 19 stationäre Anlagen an zwölf Standorten. Wo diese genau aufgebaut sind, wollte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag in Nürnberg nicht sagen. Nur so viel verrät er: Sie werden auf Straßen eingesetzt, auf denen der internationale Verkehr rollt.

Monatlich passieren um die 8,5 Millionen Fahrzeuge diese Technologie der Bayerischen Polizei. Über 99 Prozent der ausgelesenen Kennzeichen werden sofort wieder gelöscht. In etwa 850 Fällen pro Monat greift die Polizei jedoch ein – und schnappt Diebe in gestohlenen Fahrzeugen, Drogenschmuggler – und jüngst sogar einen Vergewaltiger.