Post-Container am Hauptbahnhof sucht nach Kundschaft

19.12.2017, 05:48 Uhr
Optisch ist die Containerwand ein wenig an die Fassade des Hauptbahnhofes angepasst worden. Trotz der auffälligen Briefkästen davor wird das Provisorium von manchen Postkunden offenbar nicht gleich erkannt.

© Fotos: Horst Linke Optisch ist die Containerwand ein wenig an die Fassade des Hauptbahnhofes angepasst worden. Trotz der auffälligen Briefkästen davor wird das Provisorium von manchen Postkunden offenbar nicht gleich erkannt.

"Die Kunden nehmen die Filiale bislang nicht so gut an", sagt Iris Laduch-Reichelt, Sprecherin der Postbank, die für das Angebot zuständig ist. Das bestätigen auch mehrere Stichproben der Redaktion: Egal ob vormittags, in der Mittagspause oder am späten Nachmittag, meistens kann man in dem Provisorium ohne große Wartezeit Päckchen abgeben oder Briefumschläge kaufen. Nur an den Adventswochenenden ist der Andrang, wie auch in anderen Filialen, deutlich größer.

Offenbar muss sich erst noch herumsprechen, dass Briefmarken und Co. jetzt in den optisch an die Bahnhofsfassade angepassten Containern zu haben sind. Das Provisorium ist nötig, weil die alte Hauptpost abgerissen wird. Sie muss einem 43.000 Quadratmeter großen Büro- und Hotelkomplex weichen, den der Münchner Investor Hubert Haupt errichten wird. Auch die Postbank soll dort wieder unterkommen, doch bis dahin müssen die Kunden mit der Containerlösung vorliebnehmen. "Wir rechnen mit drei Jahren an diesem Standort", so Laduch-Reichelt, die aber froh ist, dass die Post dennoch "an diesem zentralen Ort in Nürnberg" vertreten ist.

Verwirrte Kundschaft

Doch noch irren etliche Kunden auf der Suche nach Geldautomat und Briefmarkenverkauf um den Bahnhof herum. Zwar hängt am Eingang zur alten Post ein Schild mit dem Hinweis auf das neue Angebot, doch die Adresse "Bahnhofsplatz 3" lässt manchen ratlos zurück, was, wie auch die Sprecherin vermutet, vielleicht an der fehlenden Kennzeichnung der Filiale liegt. Immerhin stehen deutlich sichtbar mehrere große Briefkästen vor dem Container-Bau, außerdem helfen Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes den Suchenden bei der Orientierung.

Dieser sei im Einsatz, "weil die Technik für die Kunden" - wie die Parkplatzschranke und die Türen - noch nicht komplett funktioniere, so die Post. Doch die Mitarbeiter weisen bei Bedarf auch den Weg in das zweistöckige Gebäude. Unten sind die Schließfächer untergebracht, ein handgemaltes Plakat verrät, dass Geldautomat und Schalter im zweiten Stock zu erreichen sind - auch per Fahrstuhl.

Altes Angebot bleibt erhalten

Dort wartet nach Angaben der Postbank dasselbe Angebot wie am alten Standort auf die Kunden. Die Mitarbeiter beraten zum Beispiel über Geldanlagen und Baufinanzierungen oder bedienen Sammler am Philatelie-Schalter. Statt fünf Schaltern gibt es aber nur noch vier, doch bislang hat das offenbar gereicht. "War alles wunderbar", sagt eine Kundin, die nach kurzer Wartezeit ein Weihnachtspäckchen ins Ausland aufgeben konnte.

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