Promi-Parade am Norisring

28.6.2009, 00:00 Uhr
Promi-Parade am Norisring

© Klaus Schrage

Pflaume lenkt einen Audi Q 7. Ein Fahrzeug, welches sein wichtigstes Kaufkriterium erfüllt: «Es muss mich emotional ansprechen.» Auch Schauspieler Claus Theo Gärtner, den die Menschen nach eigenen Worten jeweils zur Hälfte mit seinem richtigen Namen oder als Detektiv Matulla aus der inzwischen in 70 Ländern ausgestrahlten Krimiserie «Ein Fall für Zwei». ansprechen, liebt die Geschwindigkeit. Früher war er selbst Rennfahrer, heute sagt er: «Einmal Motorsport, immer Motorsport.»

Erdbebentreff in der Hotelbar

Seit vielen Jahren kommt er zum Norisring, betreut wird er jeweils von seinem alten Freund Michael Herbst. Und wenngleich es nahe liegend wäre, kennt er das Vorstandsmitglied des ADAC Nordbayern nicht von einer Rennstrecke..Beide sind sich zufällig an einer Hotelbar in Kolumbien begegnet – während eines Erdbebens, wie die beiden Herren beteuern.

Weibliche Stars waren dünn gesät. Audi hatte Hollywood-Schauspielerin Tara Reid eingeladen. Gerüchteweise war sie vor Ort, anderen Überlieferungen zufolge hatte sie die allzu plakative Ankündigung ihres Besuchs durch eine Boulevard-Zeitung abgeschreckt. Ganz bestimmt anwesend war Sängerin Loona. Sie absolvierte einen Auftritt in der ARD-Chartshow. Leicht geschürzt wie sie war, bedauerte sie, dass der Sommer in Deutschland nicht so recht kommen will. Die gebürtige Holländerin lebt allerdings auf Mallorca, hat also weniger Probleme mit Wolkenhimmel und Regen. In Nürnberg präsentierte sie ihre am 17. Juli erscheinende Single «Parapapapapapa». Das könnte spanisch sein, bedeutet aber nicht «Ich habe drei Väter».

Ein "Ich" bei Timo Scheider

Vor Ort war mit Adel Tawil ein anderer Hitparadenstürmer. Die singende Hälfte des Duos «Ich + Ich» stattete DTM-Star Timo Scheider in dessen Box einen Besuch ab. In einem Interview äußerte er sein Bedauern über den Tod von Michael Jackson. Jeder Popfan und Musiker müsse so empfinden. Die DTM findet er «sehr spannend, schön und laut». Aktuell arbeitet er an einem neuen Album.

Während der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen auf einer Bühne im Innenraum von seinen innovativen Mercedes-Werbespots schwärmte, hatte es sich Kabarettist Django Asül vor dem ADAC-Zelt direkt am Dutzendteich bequem gemacht. Dem Automobilclub gehört er allerdings nicht an, «denn ich fahre ein zuverlässiges Auto.»Am Motorsport fasziniert ihn «der Motor an sich». So ist er auch privat unterwegs. Das Triebwerk seines Audi A 8 hat 650 Newtonmeter. «Mehr geht eigentlich nicht», sagt der Wortkünstler.

"Der letzte Stift vom Horch"

Diesen Werbespruch hätte auch der Chef von Edgar Friedrich für sich beanspruchen können. Der alte Herr aus Hof war der letzte Lehrling des legendären Autokonstrukteurs August Horch. Friedrich wiederum darf für sich beanspruchen, dem Automobilbau in Bayern auf die Sprünge geholfen zu haben. Lotste er doch nach 1945 zahlreiche Facharbeiter aus der Autostadt Chemnitz in den Westen. Sein alter Chef habe immer das Beste gewollt und so werde auch bei Audi gearbeitet. Vorstandschef Rupert Stadler, der in diesem Moment ein paar Meter weiter an ihm vorbeilief, hätte dieses Urteil sicher gerne gehört.

Und da war da noch Jumbo Schreiner. Der 2,02 Meter große Riese, der mit seinen 152 Kilogramm Lebendgewicht im DSF selbst filigran wirkende Autos testet, an anderer Stelle aber auch Riesendöner und -pizzas bewertet, plauschte mit Julia Loder und nannte bei dieser Gelegenheit den von der Firma ihres Mannes veredelten Aston Martin «das beste Auto, das ich je gefahren habe.» Im August beteiligt sich Schreiner in Friedrichshafen an einem Cart-Rennen zugunsten bedürftiger Kinder. Ob Motorsport gut oder böse ist, kommt also auch auf das Umfeld an. Oder wie es Felix Gsell, Sohn des Schul-Bürgermeisters Klemens Gsell, auf den Punkt brachte: «Mein Papa ist nicht mehr für den Umweltschutz zuständig. Jetzt dürfen sie wieder schnell fahren.»

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