Zukunftstechnologie wird ausgebaut

Rätselraten in Nürnberg: Warum überall Mini-Baustellen aufploppen

Tobi Lang

Redakteur

E-Mail zur Autorenseite

Rurik Schnackig

Lokales

E-Mail zur Autorenseite

23.5.2023, 15:07 Uhr
Zahlreiche Gehsteige in Nürnberg müssen derzeit aufgerissen werden, um dort Glasfaserkabel zu verlegen. 

© Sina Schuldt, dpa Zahlreiche Gehsteige in Nürnberg müssen derzeit aufgerissen werden, um dort Glasfaserkabel zu verlegen. 

Nürnberg wird moderner. Aktuell und in den kommenden Jahren, teilt die Stadt mit, wird überall der Ausbau des Glasfasernetzes forciert. Und so sind derzeit viele Baustellen dem Ausbau des Glasfasernetzes geschuldet. Doch oft sorgen sie für Fragezeichen.

"Da die Bauarbeiten in kleinen Abschnitten erfolgen müssen, geht die Zahl der einzelnen Maßnahmen insgesamt in die Zehntausende", teilt die Stadt mit. Überall müssen Gehsteige aufgerissen werden, die Baustellen seien daher in ganz Nürnberg wahrnehmbar.

Durchgeführt werden die Arbeiten von allen großen Telekommunikationsanbietern, sowohl die Telekom als auch Vodafone, 1&1, Versatel, Gasline und kleinere Unternehmen sind involviert. Die Baustellen beschränken sich in den meisten Fällen auf Gehwege. In der Regel werden kleine Abschnitte von rund 50 Metern Länge aufgegraben, die entlang von Straßen führen. Fahrbahnen sind meist nur bei Querungen betroffen. "Es kann jedoch sein, dass Parkplätze für die Baustelleneinrichtung oder zur Lagerung von Baumaterial benötigt werden." Hauszugänge sollen in jedem Fall zugänglich bleiben - notfalls über Provisorien.

Da haben die doch erst gegraben!

Oft können die Nürnberger nicht nachvollziehen, weshalb etwa ein Gehsteig, der erst von der Stadt saniert wurde, kurz darauf erneut aufgerissen wird. Dies war auch Thema bei der jüngsten Sitzung des Werkausschusses Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör). Der Technische Werkleiter Marco Daume sagte: "Uns blutet da auch das Herz." Zwar sei die Telekom generell zuverlässig, aber ob die Wiederherstellung in der gleichen Qualität wie zuvor erfolge, sei nicht garantiert.

Der Einfluss der Stadt sei begrenzt: "Wir sind schließlich Modellregion", sagt Bürgermeister Christian Vogel. Nürnberg gehört zu den Top 5 der Glasfaserprojekte in Deutschland. Aber lassen sich die verschiedenen Baumaßnahmen denn nicht besser absprechen und konzentrieren?

Manchmal geht es miteinander

"Es werden natürlich Pläne mit den Spartenträgern gemacht", so Daume. Damit sich alle Beteiligten, die etwas unter der Erde zu schaffen haben, absprechen. Oft gelinge es auch, dass etwa Vodafone und Telekom gegebenenfalls mit der N-ergie gemeinsame Sache für ihre jeweiligen Kabel machen und sich die Kosten dann teilen. Aber nicht immer. Verhindern lasse sich das kaum und dann wird mehrfach gegraben. Daume: "Der Gesetzgeber hat den Telekommunikationsunternehmen gegenüber den Kommunen ein scharfes Schwert gegeben."

In den vergangenen zwei Jahren wurden rund 66.000 Telekom-Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen - in den folgenden Jahren sollen es bis zu 280.000 mehr werden. Das ultraschnelle Internet gilt als Technologie der Zukunft. Alle Baustellen, die es aktuell in Nürnberg gibt, sehen Sie hier.

5 Kommentare