Rekordverdächtige Spendensumme für Aktion "Freude für alle"

26.12.2015, 08:52 Uhr
Rekordverdächtige Spendensumme für Aktion

© Foto: Harald Sippel

Lange hatte es nach einem deutlichen Rückstand gegenüber dem Vorjahr ausgesehen, erst die letzten Tage brachten letztlich überraschend den Ausgleich. Wie so viele Erfolge hat auch dieser viele Väter und Mütter: Einige Tausend Leserinnen und Leser tragen alljährlich mit kleineren und größeren Summen dazu bei.

Sätze wie „Ich habe selbst nicht viel, will aber trotzdem etwas beitragen“ bekommt die Aktion immer wieder zu hören. Großartig zugleich die Unterstützung durch drei- und auch vierstellige Beträge, nicht nur von Firmen, sondern auch von privater Seite – sicher ein Spiegel und Beleg für den auch in unserer Region durchaus verbreiteten Wohlstand.

Die größte Einzelspende kam freilich von einem Geldinstitut – was einerseits nicht weiter verwundert, andererseits alles andere als selbstverständlich ist. Zumal die weiter niedrigen Zinsen auch an den Erträgen der Banken nagen. Die Nürnberger PSD-Bank ist der Weihnachtsaktion allerdings schon seit Jahren verbunden – gemeinsam fiel die Entscheidung, mit der Summe von 20.000 Euro diesmal die Erlanger Tafel zu unterstützen.

„Wir sehen das durchaus auch als Signal der Anerkennung für die wertvolle Arbeit auch der anderen Tafeln in unserer Region“, bekräftigt der Vorstandsvorsitzende Johann Büchler. Die Tafel in der Hugenottenstadt plagen allerdings gleich mehrere Sorgen: Die Zahl der Kunden ist im zurückliegenden Jahr weiter gestiegen – nicht allein, aber eben auch durch den Zuzug von Flüchtlingen. Ein heißes Thema, denn die Mitarbeiter wollen mit Wort und Tat beweisen, dass alle Berechtigten zum Zuge kommen, und die Gerüchte einer angeblichen Bevorzugung als haltlos entlarven. Dabei geht es schön der Reihe nach: Die schwächeren Senioren zuerst, dann Familien, schließlich die jüngeren Alleinstehenden – auch um Drängeleien zu unterbinden.

Ehrenamtliche Helfer gesucht

Allerdings suchen die Verantwortlichen händeringend weitere (ehrenamtliche) Helfer, um die von Geschäften gespendeten und dringend benötigten Lebensmittel auch tatsächlich zuverlässig abholen zu können. Dank der PSD-Spende ist schließlich sichergestellt, dass auch wichtige Anschaffungen, vor allem der Ersatz schon betagter Fahrzeuge, zu stemmen ist.

Zu den „kleinen Helden“ gehören für die Weihnachtsaktion all jene, die gemeinsam etwas auf die Beine stellen, um die gute Sache zu unterstützen, sei es durch Konzerte wie in Neumarkt, durch Basare wie in etlichen Schulen oder den Verkauf von Bildern wie im Nürnberger Einrichtungshaus Ligne Roset. Zur Nachahmung empfohlen hier noch drei Beispiele:

*Mehr als drei Dutzend Kuchen steuerten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Autobahndirektion Nordbayern zur Weihnachtsfeier bei. Die Belegschaft griff beherzt zu – und nahm die Kalorien als Spendenmaß.

*„Weihnachten ist überall“ spielten die Kindergarten- und Hortkinder der Awo-Kindertagesstätte in Dietersheim (Landkreis Neustadt-Bad Windsheim). Den Text hatten sich Erwachsene und Kinder passend zum Rahmenthema „Die fünf Sinne“ selbst ausgedacht – und die Eltern spendeten insgesamt 375 Euro (gezielt für zwei Fälle aus der täglichen Artikelserie).

*Mitten im Weihnachtstrubel schenkten die Inhaber der McDonald’s-Filiale am Nürnberger Hauptmarkt gegen Spenden insgesamt rund 25 Liter alkoholfreien Punsch aus. Viele hereinströmende Gäste zog es indes mehr zu den Speisen – die Besucher direkt anzusprechen und zu motivieren, erwies sich als gar nicht so leicht.

Unterdessen gingen im „Freude für alle“-Büro auch zahlreiche Dankschreiben von Spendenempfängern ein: „Durch die Therapie kann ich jetzt viel besser schreiben“, teilt Kevin mit seinen Eltern mit. Und eine Nürnbergerin, die von einer kleinen Erwerbsunfähigkeitsrente lebt, empfindet das „Mittragen der Not“ nicht nur als finanzielle Hilfe.

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