Renitenter Geschäftsmann und Corona-Leugner greift in Nürnberg zum Megafon

29.4.2021, 19:34 Uhr
Reine Provokation? Warum der Inhaber hier die Frage stellt, ob er künftig Adolf-Hitler-Souvenirs verkaufen müsse, erschließt sich nicht.

© Bündnis Nazistopp/privat Reine Provokation? Warum der Inhaber hier die Frage stellt, ob er künftig Adolf-Hitler-Souvenirs verkaufen müsse, erschließt sich nicht.

Seit Wochen zeigt ein Ladeninhaber am Hauptmarkt seinen Unmut über die Corona-Maßnahmen der Regierung. An die Scheiben seines Souvenir-Geschäfts am Hauptmarkt mit dem Namen "Snowburg" kleben diverse Plakate, auf einem steht handgeschrieben "Adolf-Hitler-Platz". Doch dem Inhaber und Corona-Leugner reichte der visuelle Protest offenbar nicht mehr: Er beschaffte sich ein Megafon, um damit seine teils wirren Parolen quer über den Hauptmarkt zu posaunen.

Das aber sorgte jetzt für gewaltigen Ärger, bei dem die Polizei auch ihre liebe Mühe mit dem Geschäftsmann hatte. Am vergangenen Freitag war es wieder soweit. Der Mann rief mittels Flüstertüte Parolen vor seinem Laden. Nach Angaben der Polizei kam es zu einem Disput, schließlich wurden dadurch Taxifahrer, die auf Kundschaft warteten, und Passanten belästigt.

Keine Genehmigung für Lautsprecherdurchsagen

Doch die Mahnungen zur Ruhe nützten nichts, der regierungskritische Inhaber sprach weiter lautstark durch sein Megafon. Als eine verständigte Polizeistreife nahte, zog sich der Mann in seinen Laden zurück und äußerte von dort aus seine Parolen. Die Beamten belehrten den uneinsichtigen Mann und stellten sein Megafon sicher, um eine weitere Lärmbelästigung zu unterbinden. Da er nach Angaben der Polizei keine Genehmigung für Lautsprecherdurchsagen hatte, wurde er wegen einer Ordnungswidrigkeit angezeigt.

Ladeninhaber filmte Polizisten heimlich

Schon wenige Tage später hatte sich der Händler ein weiteres Megafon besorgt und beschallte den Hauptmarkt vor seinem Laden erneut. Inhaltlich wetterte er wieder gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, die weltweit schon unzählige Todesopfer forderte. Als schließlich eine Streife der Inspektion Mitte anrückte, filmte der Inhaber die Beamten und die Kontrolle heimlich mit seinem Smartphone.

Nun erwartet den Mann nicht nur eine weitere Anzeige wegen Lärmbelästigung, sondern auch ein Ermittlungsverfahren wegen der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes.


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