Rollende Gießkannen: Sör bewässert 10.000 Straßenbäume

13.4.2020, 06:00 Uhr
Start in die Gießsaison 2020: Ein Tankwagen des Servicebetriebs Öffentlicher Raum (Sör) befeuchtet einen Baum an der Ostendstraße ausgiebig.

© Foto: Hartmut Voigt Start in die Gießsaison 2020: Ein Tankwagen des Servicebetriebs Öffentlicher Raum (Sör) befeuchtet einen Baum an der Ostendstraße ausgiebig.

Das alljährliche Wässern der Straßenbäume hat begonnen: Drei "rollende Gießkannen" des Servicebetriebs öffentlicher Raum (Sör) mit jeweils 6500 Liter Inhalt befeuchten den Untergrund. Private Unternehmen unterstützen sie ab Ende April, so dass insgesamt 10 000 Bäume versorgt werden.

Die drei Sör-Tankwagen wurden gerade vom Winterdienst umgerüstet: Erst einmal musste man die Behälter gründlich spülen, um die Reste von Salzlauge zu entfernen. Außerdem erhielten die Fahrzeuge schwenkbare Ausgießer, um das Erdreich möglichst zielgenau zu befeuchten. Das ist bei der derzeit ausgetrockneten, harten Erde bitter nötig. Denn viele Bäume und Sträucher treiben aus.

Die Bewässerung erfolgt nur innerhalb des Rings: Besonders die Bäume in der Altstadt kommen in den Genuss. Denn enge Baumscheiben und das Fehlen von größeren Grünflächen prägen das Bild innerhalb der Stadtmauern.

So bekommen Ahorn und Eichen dort auch bei längerem Regen oft zu wenig Flüssigkeit ab. Seit vier Jahren werden die Altstadtbäume konsequent gewässert: "Und das merkt man durchaus", meint Sör-Sprecher André Winkel. An manchen Stellen gibt es sogar eine besondere Wasserversorgung. So erhalten die Robinien in der Nähe des Narrenschiffs am Plobenhof eine unterirdische Befeuchtung. Sie ist nämlich an eine städtische Leitung angeschlossen, die Steuerung der Wasserabgabe erfolgt automatisch. "Die Robinien haben sich gut entwickelt", so Winkel.

Allerdings ist eine derartige, kontinuierliche Versorgung auch eine Geldfrage. Das ist auch der Grund, warum die Tankwagen nur ein Drittel der rund 29.000 Straßenbäume regelmäßig ansteuern. Altstadt und Siedlungen bis zum Mittleren Ring sind besonders berücksichtigt. Die Bäume in den Außenbezirken müssen es selbst schaffen, so Sör.

Bewässerung kostet 500.000 Euro pro Jahr

Bislang hatte man Neupflanzungen fünf Jahre mit Flüssigkeit versorgt. Künftig will man diesen Zyklus auf 15 Jahre ausdehnen, um die Überlebenschancen deutlich zu steigern. Das wird sich dann aber auch bei den Kosten bemerkbar machen. Bislang gibt die Stadt zwischen 400.000 und 500.000 Euro pro Jahr für die Bewässerung aus. Im vergangenen Jahr ließ man dabei 13 Millionen Liter im Erdreich versickern.


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Das Wässerungsprogramm läuft nun durch bis zum Herbst. Manchmal wundern sich Passanten, dass die Tankwagen selbst bei Regen ihren Duschrüssel sprudeln lassen. "Die Bäume haben es einfach nötig", erklärt der Sör-Sprecher, bei engen Pflanzgruben bekämen die Gewächse zu wenig ab. An manchen Stellen mit kleinen Pflanzscheiben – etwa beim Petra-Kelly-Platz in Gostenhof – hat man daher wassergebundene Wege aufgebohrt, um den Wasserzulauf zu verbessern.

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