Details zur Bluttat

Schießerei in der Südstadt: Ein heftiger Streit ums Geld soll der Auslöser gewesen sein

Alexander Brock

Lokales

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26.10.2022, 16:03 Uhr
Am Montagabend diente eine Straßenbahn der Linie 6 als Sichtschutz: Sie sollte den Blick auf die Reanimations-Maßnahmen verstellen.

© ToMa , no credit Am Montagabend diente eine Straßenbahn der Linie 6 als Sichtschutz: Sie sollte den Blick auf die Reanimations-Maßnahmen verstellen.

Bei der Schießerei am Montagabend an der Ecke Landgraben-/Gabelsbergerstraße sind zwei Männer im Alter von 30 und 35 Jahren schwer verletzt worden. Rettungskräfte haben den 30-jährigen S. reanimiert, doch wenig später erlag dieser seinen Verletzungen in einem Krankenhaus. Boulevard-Medien berichteten, dass in den frühen Morgenstunden auch das zweite Opfer aufgrund der Schussverletzungen sein Leben verlor. Auf Anfrage erklärte Marc Siegl von der Polizeipressesteller: "Das müssen wir dementieren. Das zweite Opfer lebt."

Doch wie kam es zu dem blutigen Streit? Die Polizei hält sich aus ermittlungstaktischen Gründen bedeckt. Allerdings sickern nach und nach aus der türkischen Community Details zu den Hintergründen der Tat durch.


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So sollen die drei Männer sich näher gekannt haben. A., der Tatverdächtige, befand sich bis 26. Januar 2023 auf der Flucht. Er soll zusammen mit den beiden späteren Opfern, S. und O., in Nürnberg eine Vergnügungsstätte betrieben haben, wie die türkische Zeitung Hürriyet berichtet.

Die Männer verkauften das Geschäft nach einiger Zeit. Im Zuge dessen soll es aber zum Streit über die Aufteilung des Geldes gekommen sein. Der Konflikt eskalierte dann in und vor der Sportsbar an der Landgrabenstraße. A. zückte eine Schusswaffe, von der bis heute nicht klar ist, woher er sie hat, richtete sie gegen S. und gab zwei Schüsse ab. O. soll in diesem Moment versucht haben, die Waffe aus A.s Hand zu reißen und soll dabei selbst durch einen Schuss verletzt worden sein.

Straßenbahn als "Sichtschutz"

Die Polizei hat am Tatort eine Waffe gefunden. Ob es sich um die Tatwaffe handelt, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen, die die Mordkommission Nürnberg leitet. Am Montagabend sind am Tatort auch mehrere Zeugen befragt worden. Die Polizei ließ eine Straßenbahn in der Landgrabenstraße stoppen. Der Zug diente zum einen als "Sichtschutz", wie ein Polizeisprecher sagte. Nicht jeder sollte sehen, wie Rettungskräfte um das Leben von S. kämpften. Zum anderen bot die Tram den geschützten Raum für die Befragungen der Zeugen.