"Alles muss raus"

Schnäppchenjäger aufgepasst: Große Versteigerung im Nürnberger Fundbüro

18.2.2021, 11:45 Uhr
Werden besonders häufig verloren oder liegen gelassen: Schlüssel, Geldbeutel, Mobiltelefone, Fahrradhelme und anderes mehr. Dass nicht mehr Besitzer nach ihrer Habe fahnden und sie wieder an sich nehmen, wirkt verwunderlich. 

© Harry Rödel, NNZ Werden besonders häufig verloren oder liegen gelassen: Schlüssel, Geldbeutel, Mobiltelefone, Fahrradhelme und anderes mehr. Dass nicht mehr Besitzer nach ihrer Habe fahnden und sie wieder an sich nehmen, wirkt verwunderlich. 

Das Nürnberger Fundbüro, ansässig im Südstadtforum in der Siebenkeesstraße, hatte bereits vor Corona begonnen, seine turnusmäßigen Versteigerungen ins Netz zu verlagern. Bei der nun anstehenden zehnten Online-Auktion kommen rund 160 Fundstücke unter den Hammer. "Ein besonderer Schwerpunkt liegt diesmal bei Fahrrädern, auch ein E-Bike ist dabei", erläutert Susanne Brandes von der NOA-kommunal, die das Fundbüro im Auftrag der Stadt betreibt. Zum Auftakt liegen die Preise zwischen 50 und 750 Euro.

Dabei wird in diesem Fall nicht nach oben gesteigert, sondern die Preise sinken automatisch in kleinen Schritten. Bieter müssen bei dieser Rückwärtsauktion im Zweifel also möglichst schnell zuschlagen - wer zu lange wartet und auf eine noch niedrigere Taxe spekuliert, geht ein steigendes Risiko ein, am Ende leer auszugehen. Denn noch wichtiger als die Einnahmen ist für die Organisatoren, möglichst alle Fundstücke auch tatsächlich loszuwerden. "Wir wollen und müssen vor allem unser Lager räumen", bekräftigt Brandes. Das Interesse reicht übrigens weit über die Region hinaus.

Kleidung in Paketen

Neben den Rädern werden Kleidungsstücke, meistens nach Größen in Paketen, Reisetaschen, Haushaltsartikel und anderes mehr ausgelobt. Zu den kuriosen Objekten gehören diesmal alte Kaffeemühlen und Puppenhaus-Zubehör. Wo sie einst liegen geblieben sind, ist zwar erfasst, aber alle anderen Umstände und Hintergründe liegen natürlich im Dunkeln. Nur Mobiltelefone - ein großer Posten unter den Fundsachen - sind diesmal nicht im Auktionsbestand.


Wie man mit Fundsachen richtig umgeht, erfahren Sie hier.


Das Fundbüro ist auch in Pandemie-Zeiten geöffnet, damit Fundstücke abgegeben wie auch abgeholt werden können - freilich nur mit FFP-2-Maske. Auch die ersteigerten Objekte müssen die Bieter in aller Regel selbst abholen. Geschlossen ist allerdings der Vor-Ort-Verkauf von kleineren Objekten. Der Erlös der Auktion dient der Deckung der Betriebskosten; Gewinne wirft das Fundbüro nicht ab. Für alle Fundstücke gelten bestimmte Aufbewahrungsfristen; meldet sich in dieser Zeit der rechtmäßige Besitzer, wird übrigens auch ihm eine Verwahr-Gebühr abgeknöpft, zum Beispiel zehn Euro für einen Schlüsselbund.

Die Vorbesichtigung und Versteigerung läuft unter www.sonderauktionen.net; die Bieterrunde beginnt am 18. März um 17 Uhr und läuft längstens zehn Tage.

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