Schöller-Gelände bleibt für Gewerbe reserviert

10.2.2017, 10:14 Uhr
Schöller-Gelände bleibt für Gewerbe reserviert

© Foto: Oliver Acker,www.digitale-luftbilder.de

Es war am 18. Juni 1937, als Pionier Theo Schöller im Garten der Eltern an der Bucher Straße seine erste Eisfabrik eröffnete. Mit dem "Steckerlas-Eis" begann eine Erfolgsgeschichte, die inzwischen zu einem Opfer der Globalisierung wurde. 2002 folgte die Einverleibung in den Nestlé-Konzern, 2006 wurde ein Teil der Produktion an die Aachener Firma DMK Rosen Eiskrem verkauft, die sich auf der Südseite des Nordwestrings befindet.

Seit 2015 ist bekannt, so Wirtschaftsreferent Michael Fraas, dass DMK seinen Standort zum Jahresende 2017 schließt. "Wir haben dem Unternehmen gleich unmissverständlich gesagt, dass das Areal auch in Zukunft Gewerbefläche bleiben soll", betont Fraas, "wir wollen nicht, dass über 250 Beschäftigte ohne Job dastehen werden, aber gleichzeitig das Unternehmen mit einer Umwidmung des Areals von einer Gewerbefläche zu einer Wohnbaufläche prämiert werden soll."

Von einer "ganz klaren Absage" spricht auch Bau- und Planungsreferent Daniel Ulrich, der auch "keinerlei Spielraum" sieht. "Wir können und wollen einen guten und gut erschlossenen Gewerbestandort nicht opfern, um an ungeeigneter Stelle sehr aufwendig Wohnraum zu schaffen. Der Standort ist extrem laut und durch seine Geschichte sicher nicht unbelastet, eine Umwandlung wäre daher falsch." Zugleich verweist Ulrich darauf, dass bei ihm "schon ernsthafte Interessenten am Tisch saßen, die eine gewerbliche Nutzung anstreben - da stehen alle Türen offen!".

Viele Fragezeichen

Während dieses Areal für Gewerbe reserviert bleibt, gibt es beim deutlich größeren Nestlé-Schöller-Areal nördlich des Nordwestrings viele Fragezeichen. "Nach einer Fusion mit einem anderen Unternehmen ist aus Nestlé-Schöller das Unternehmen Froneri geworden", berichtet Fraas. Ob und welche Änderungen bei den Flächen sich im Zuge der Neupositionierung des Unternehmens nach der Fusion ergeben, ist noch nicht bekannt.

Dass es im Hintergrund angesichts des hohen Wohnungsbedarfs in Nürnberg bei vielen Flächen "Planspiele" von potenziellen Investoren gebe,  habe mit der Stadt nichts zu tun, so Fraas. Klar sei aber, dass das neue Froneri-Management im März zu Gesprächen mit ihm und OB Ulrich Maly ins Rathaus kommen werde.

Davon erwartet man sich Auskünfte, wie es mit dem Standort für Vertrieb, Logistik und Marketing sowie mit bis dato von DMK genutzten Hallen weitergeht. Tobias Schmidt, Vorsitzender des Vorstadtvereins Nord, weiß von der ablehnenden Haltung der Stadt zum südlichen Eiskrem-Gelände. Er könnte sich an dieser Stelle dennoch "einen klugen Mix aus Gewerbe (als Riegel zum Ring und der Bucher Straße hin) und Wohnen" vorstellen, zumal die infrastrukturelle Anbindung (Linie 4, bald U-Bahn Nordwestring) günstig wäre.

Laut Baureferent Ulrich hat die Zukunft des Schöller-Areal nichts mit der geplanten Bebauung rund um die Ex-Wendeschleife in Thon zu tun. "Die Fläche wird unabhängig und eher kurzfristig entwickelt, bis hin zur Ringbahn. Da haben wir sowohl gewerbliche Interessenten auf der ,echten‘ Wendeschleife als auch Interesse an der Ringbahn."

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