Blick in die Zukunft

Schwabach: Ausreichend Wasser auch noch in 30 Jahren

23.7.2021, 15:00 Uhr
Es ist für alle genügend da. Schwabachs Wasserversorgung ist für die nächsten 30 Jahre gut aufgestellt.

© Sturm, NN Es ist für alle genügend da. Schwabachs Wasserversorgung ist für die nächsten 30 Jahre gut aufgestellt.

Wie wertvoll das wertvollste Lebensmittel ist, erfahren derzeit die Menschen unter anderem im westlichen Landkreis Roth sowie in den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen und Ansbach. Durch den vielen Regen wurden Bakterien in die Brunnen der Reckenberg-Gruppe geschwemmt. Vorerst muss das Wasser, das aus der Leitung fließt, abgekocht werden, ehe es getrunken werden kann.

Das gleiche Problem meldeten am Dienstagabend die Rother Stadtwerke. Auch die Menschen in Roth, Eckersmühlen und einigen weiteren Orten müssen jetzt öfter den Wasserkocher benutzen als ihnen lieb ist.

Vor solchen Problemen ist natürlich auch die Wasserversorgung in Schwabach nicht gefeit., auch wenn die Schutzmaßnahmen groß sind.

Breit aufgestellt

Was die Stadtwerke darüber hinaus in jedem Fall verhindern wollen: dass es womöglich in absehbarer Zeit nicht mehr genug Wasser für die Bevölkerung gibt. Doch diese Gefahr, so sagte es zumindest Winfried Klinger, der Leiter der Stadtwerke, vor kurzem im Ausschuss für Umwelt und Mobilität, ist in Schwabach eigentlich nicht gegeben.

Denn: Die heimische Wasserversorgung ist breit aufgestellt. Derzeit werden pro Jahr etwa 2,1 Millionen Kubikmeter benötigt. Die Stadt hat jedoch ein Wasserrecht von rund 3,3 Millionen Kubikmetern.

Das meiste Wasser dürfte aus den zwölf Tiefbrunnen gefördert werden (2,1 Millionen Kubikmeter pro Jahr sind im derzeit laufenden Antrag beantragt). Hinzu kommen die Quellschüttungen bei Oberreichenbach (500000 Kubikmeter) und das Förderrecht für das eigenständige Versorgungsgebiet Wolkersdorf (700000 Kubikmeter). Und für den Fall der Fälle haben die Stadtwerke noch einen Liefervertrag mit dem Wasserzweckverband Fränkischer Wirtschaftsraum (WFW), der langfristig verlängert werden soll.

Es ist also noch Luft nach oben. Selbst wenn Schwabach auf 50000 Einwohner wachsen sollte, wäre das mit den vorhandenen Brunnen und Quellen (noch) kein Problem.

Es muss nachhaltig sein

Die Frage ist allerdings: Wie nachhaltig ist das angesichts oft langer Dürrephasen wie in den Jahren 2018/19? Nun, das Wasser aus den Schwabacher Tiefbrunnen ist nicht erst in den vergangenen Monaten, Jahren oder Jahrzehnten vom Himmel gefallen. Es ist zwischen 6000 und 8000 Jahre alt. Perioden mit mal mehr, mit mal weniger Niederschlag spielen in diesen Bereichen keine große Rolle.

Jörn Thimm, der Wasser-Chef der Stadtwerke Schwabach.

Jörn Thimm, der Wasser-Chef der Stadtwerke Schwabach. © a-nn-st-20210321_131100-1.jpg, NN

Doch auch aus diesen tiefen Schichten darf der Versorger nicht einfach die Vorräte plündern. Das Wasserwirtschaftsamt genehmigt nach eingehender Prüfung nur die Entnahme bestimmter Mengen. Für einen Teil der Schwabacher Tiefbrunnen läuft gerade dieses so genannte Wasserrechtsverfahren.

Dabei wird penibel darauf geachtet, "dass keine Überförderung stattfindet", wie es offiziell heißt. Derzeit funktioniert das offenbar. "Die Ruhewasserspiegel der Tiefbrunnen befinden sich in den normalen Schwankungsbreiten. Eine Tendenz zu einer Absenkung ist bei keinem Brunnen erkennbar", schreibt das Schwabacher Umweltschutzamt auf eine Anfrage der Grünen.

"Im Wesentlichen unverändert"

Auch aus den Quellen bei Oberreichenbach darf nicht mehr Wasser gefördert werden als wieder nachfließt. Etwas überraschend: In den Dürresommern 2018 und 2019 haben sie etwa so viel Wasser geliefert wie in den Jahren und Jahrzehnten davor. Die Schüttmenge sei "im Wesentlichen unverändert" und weise nur "betriebliche Schwankungen" auf, heißt es in einem Schreiben des Umweltschutzamtes.

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