Schwermetalle und Keime: Wie die N-Ergie das Wasser checkt

23.3.2016, 13:10 Uhr
Damit wir Wasser sorglos aus der Leitung lassen können, untersucht die N-Ergie das Nass auf Schwermetalle und lebensgefährliche Bakterien.

© Edgar Pfrogner Damit wir Wasser sorglos aus der Leitung lassen können, untersucht die N-Ergie das Nass auf Schwermetalle und lebensgefährliche Bakterien.

Auf dem Betriebsgelände in Sandreuth untersucht Franz Meissner, Laborleiter der N-Ergie, mit seinem Team täglich das Trinkwasser der Stadt. Gut 35.000 Untersuchungen macht das in einem Jahr, um die Qualität des Wassers jederzeit zu garantieren.

(Zum Artikel: Trinkwasser: Fürther zahlen mehr als Nürnberger)

In den drei aneinandergereihten Labors prüfen die fünfzehn Mitarbeiter das Wasser auf Schwermetalle wie Eisen, Blei, Kupfer, Nickel - oder sogar Uran. "Uran ist ein ganz normales Schwermetall", sagt Meissner und Wasser ein Naturprodukt, das auf seiner Reise durch das Erd- und Gesteinsreich Stoffe auflöst und in sich aufnimmt. Die Konzentration liege unter den Grenzwerten, die in der Trinkwasserverordnung festgelegt sind.

"Weil Kleinkinder auf Schwermetalle aber empfindlicher als Erwachsene reagieren", so Meissner, sei es am Morgen nicht verkehrt, erst einmal ein wenig Wasser durch die Leitung laufen zu lassen. Besonders ältere, korrodierende Rohre setzten Material frei, das mit dem ersten Schwung weggespült wird.

Anlass zur Sorge gibt es nicht: "Mit einer geringen Menge an Bakterien und Metallen kommt der Körper ohne Folgen für die Gesundheit zurecht." Für die Kontrolle sind Laboranten mit einem großen schwarzen Werkzeugkoffer unterwegs. In einem Umkreis von 100 Kilometern entnehmen sie die Wasserproben.

Zurück in den sterilen vier Wänden des Wasserlabors überprüfen die Mitarbeiter das Lebenselixier auf den PH-Wert (Säuregehalt) und die Härte. Einen Raum weiter wirft Karin Laue-Schuler einen genauen Blick auf die Bakterien im Wasser. Um sie sichtbar zu machen, füttert Laue-Schuler sie mit Nährstoffen in einer Petrischale. In 20 bis 36 Grad warmen Brutschränken ist dann das Buffet eröffnet. Angefressen lassen sich die Bakterien mit der Hand zählen und die Konzentration bestimmen.

Lebensgefährliche Erreger

Besonders gefährlich sind Legionellen. Das Bakterium vermehrt sich bei lauwarmen Temperaturen und lässt sich erst ab 60 Grad abtöten. Infektionen können tödlich enden. "Ein Gefährdungspotenzial ist gegeben", sagt Meissner. Insgesamt sind 99,9 Prozent der Proben allerdings keimfrei. Ohne großen Sorgen ist Wasser daher auch ein preisgünstiger Durstlöscher. 1000 Liter kosten dem Verbraucher in der Stadt nicht mal zwei Euro, die Grund- und Abwassergebühren nicht hinzugerechnet.

Bei der Wasserhärte liegt die Stadt übrigens im Mittelfeld. Der Grad gleicht einer einfachen Formel: Je kalkhaltiger, desto höher ist der Härtegrad. Für Hausmänner oder Frauen und Kaffeetrinker ist das nicht unwichtig. Bei hartem, also stark kalkhaltigem Wasser, braucht es mehr Waschmittel, um die Wäsche sauber zu bekommen. Das Kaffeearoma entfaltet sich umso besser, je weicher das Wasser ist. Für den besseren Geschmack empfiehlt sich daher das Aufbrühen mit entkalktem Wasser oder der Alternative aus der Flasche.

Apropos: Nur bis zu zehn Prozent des Wassers werden zum Trinken genutzt, 90 Prozent für Reinigung und Hygiene. Qualität hin oder her.

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