SEK-Einsatz ausgelöst: Hier hört der Spaß auf!

14.6.2017, 15:58 Uhr
Schwer bewaffnete Spezialeinsatzkräfte positionierten sich am Dienstag in der Innenstadt, nachdem ein arbeitsloser Schreiner die Polizei gerufen hat.

© Eduard Weigert Schwer bewaffnete Spezialeinsatzkräfte positionierten sich am Dienstag in der Innenstadt, nachdem ein arbeitsloser Schreiner die Polizei gerufen hat.

Vielleicht mal so richtig für Aufregung sorgen, weil das eigene Leben gerade recht unaufregend verläuft, mag sich der 48-jährige, arbeitslose Schreiner gedacht haben, als er am Dienstag die Polizei rief, weil er mit seinen Mitbewohnern in Streit geraten sei und dabei einer eine Waffe gezückt habe. Also rückten die Spezialkräfte der Polizei an, sperrten die Gegend um den Laufer Schlagturm in der Nürnberger Innenstadt weiträumig ab. Klar, bei der "Bedrohungslage". Nur: War leider alles erfunden. Kein Wort wahr. Scherzla gemacht! In der Mitte des Lebens stehend, aber leider ohne Job, in einer Bude mit zwei anderen Männern wohnend - das ist schon eine Situation, die sich zum Schönsaufen eignet.

Wenn zu einem ordentlichen Promillewert noch eine Schnapsidee kommt, dann kann dabei ein veritabler Polizeieinsatz wie am Dienstagnachmittag herauskommen. Manch einer, der das Geschehen am Münzplatz verfolgt hat, mag reflexhaft gedacht haben: Islamisten!

Würde passen zur psychischen Lage unserer Gesellschaft, die auf den Terror der Zeit versucht, mit Trotz und einer nicht zu großen Paranoia zu reagieren. Doch derzeit kann schon ein scheinbar verdächtiges Gespräch unter Passagieren reichen, um ein Flugzeug zum Landen zu bringen; und jeder herrenlose Koffer ist eine mögliche Bombe.

Frei nach Erwin Pelzig, dem großen fränkischen Denker: Verrückte gab es schon immer, aber früher haben sie nix voneinander gewusst.

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