Bergwacht im Einsatz

Sicherheitskette versagt: Kletterin stürzt in Mittelfranken mehrere Meter in die Tiefe

2.11.2022, 18:20 Uhr
In Mittelfranken stürzte eine 24-Jährige mehrere Meter in die Tiefe.

© Bergwacht Nürnberg In Mittelfranken stürzte eine 24-Jährige mehrere Meter in die Tiefe.

Vergangenen Samstag verunglückte eine 24-Jährige beim Klettern am Roten Fels im Oberen Pegnitztal zwischen Velden und Rupprechtstegen, wie die Polizeiinspektion Hersbruck berichtete. Die Klettersportlerin aus Bad Wörishofen stürzte während dem Vorfall mehrere Meter in die Tiefe - obwohl sie eingehakt und gesichert war. Während dem Unfall stieß die Frau mit ihrem Kopf gegen die Felswand, so die Polizei.

Bei dem Sturz zog sich die 24-Jährige eine Platzwunde sowie eine mittelschwere Gehirnerschütterung zu, erklärt frankenjura.com. Stefan Winkler, Sachbearbeiter für Berg- und Kletterunfälle beim Polizeipräsidium Mittelfranken, erklärte gegenüber dem Magazin fest, dass ein Ausbrechen der Haken ausgeschlossen werden kann. Laut dem Sachbearbeiter befänden sich alle Haken der Route noch in der Wand. "Sicher ist derzeit nur, dass an einem der Zwischenhaken im mittleren Teil der Route die Sicherungskette nicht ihren Dienst tat", konstatiert Winkler gegenüber dem Portal.

Die Schwäbin stürzte dadurch mehrere Meter in die Tiefe - einer der ersten Zwischenhaken hat sie dann schließlich gehalten. Zeugen berichteten, dass die 24-Jährige während dem Vorfall kopfüber gegen den Fels stieß, so frankenjura.com. Derzeit wird weiterhin ermittelt, aus welchem Grund die Sicherungskette versagte. Im Einsatz waren auch die Feuerwehr Velden und Enzendorf, und die Bergwachten aus Lauf, Nürnberg und Sulzbach, so die Polizei.

Immer mehr Kletterunfälle

Maximilian Zeuch, Pressesprecher der Bergwacht Frankenjura, erklärt, dass die Einsätze der ehrenamtlichen Bergwachtfrauen und -männer in den vergangenen Jahren zugenommen haben. Die Bergwacht war auch vergangenem Samstag vor Ort. Die Einsatzkräfte versorgten die 24-Jährige am Felsen und brachten sie dann schließlich zur Straße, so der Pressesprecher.

Die Bergwacht Nürnberg war im Nürnberger Land allein im vergangenen Jahr 170 Mal im Einsatz, auch in diesem Jahr sei der Wert bereits erreicht - die Tendenz steigt jährlich, betont Zeuch im Gespräch mit nordbayern.de. Besonders seit der Pandemie ziehe es immer mehr Menschen in die Berge, um dort zu wandern oder mit dem Mountainbike zu fahren.

Um Unfälle während solchen Freizeitaktivitäten zu vermeiden, sollte man sich gut auf die Touren vorbereiten, so Zeuch. Vorab sollte man sich darüber informieren, ob beispielsweise Felsen gesperrt sind. Auch sollten ausreichende Kenntnisse über das Klettern, wie das Sichern eines Partners, vorhanden sein. Dafür können auch vorab Kurse belegt werden. Auf einen Felsen wagen sollte man sich erst, wenn diese Kenntnisse sicher sind, erklärt der Pressesprecher.

Besonders wichtig beim Klettern ist der Helm. Durch die verschiedenen Temperaturen kann sich in den Felsen im Sommer Wasser ansammeln. Im Winter gefriert dieses Wasser dann und kann dadurch unkontrolliert Felsbrocken sprengen und zu Steinschlag führen. Aus diesem Grund sollte stets ein Helm getragen werden, betont Zeuch. Wer beim Klettern in Not gerät, solle die 112 wählen. Die Notrufzentrale verständigt dann bei Bedarf die Bergwacht.


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