Sieben Nürnberger Brunnen mit dauerhafter Ladehemmung

16.4.2014, 05:56 Uhr
Sieben Nürnberger Brunnen mit dauerhafter Ladehemmung

© Michael Matejka

Ein neuer Platz, ein neuer Brunnen. Und Jahre später dann der Abgesang. Für Reparaturen sei kein Geld da, heißt es bei der Stadt in solchen Fällen. Genauer: Die 600000 Euro, die pro Jahr im Haushaltstopf für Brunnenpflege liegen, erlauben nicht viel mehr als das An- und Abdrehen der circa 130 öffentlichen Brunnen.

Dieses „Wasser marsch!“ wird trotz des Notstands jedes Frühjahr groß gefeiert. Ein vertrautes Ritual, mit dem Baureferent Wolfgang Baumann auch heuer am 29. April die Brunnen-Saison eröffnen wird. Von den versiegten Quellen in der Stadt wird da keine Rede sein. Auch nicht vom Plärrer, der diesen Sommer wieder ohne Wasserspiel überstehen muss. Als der Platz 1981 wegen des U-Bahnbaus Richtung Schweinau neu gestaltet wurde, kam die Plärrer-Fontäne.

Fontänen sind versiegt

Heute schweigt sie. Schon zwei Jahre lang, beklagt eine aufmerksame Nachbarin, sind die zehn 18 Meter hohen Fontänen in dem vom Verkehr umtosten Rondell versiegt. Wer sich trotzdem auf den Bänken rundherum niederlässt, schaut auf nackte Pflastersteine. Wenige tun das, kein Wasserrauschen übertönt den Krach.

Florian Engel vom Hochbauamt weiß, warum das so ist. Die Abdichtung der Wasserfläche zur darunterliegenden U-Bahn sei undicht geworden. 20 Kubikmeter Wasser verschwanden hier zuletzt täglich im Untergrund. Das sei „etwas Größeres“ und die Reparaturkosten noch unklar, so umschreibt Engel die Lage. Es klingt Resignation durch.

Die ist auch auf der Insel Schütt angebracht, wo die Quelle auf einem Steinrund seit vielen Jahren versiegt ist. Wo einst Kleinkinder fröhlich planschten, erinnert sich kaum einer noch daran, dass hier überhaupt einmal Wasser plätscherte. Das gilt für den Bürgerpark-Brunnen in Langwasser-Süd wie für das Wasserspiel im Cramer-Klett-Park. Ihnen wurde schon 2004 das Wasser abgedreht. Die Anlagen seien altersschwach, das Geld reiche nicht. Das war damals schon die Standard-Begründung.

Die spielende Familie aus Granit, die seit 1991 im Annapark im Wasser stand, der Quader-Brunnen im Westen des Südstadtparks, der nur kurz in Betrieb war, sowie die von einem Rohrbruch heimgesuchte Anlage des schneckenförmigen Lebensbrunnens im Carossaweg in Langwasser von 1982 — sie alle stehen auf der Roten Liste.

Immer wieder Ladehemmung hatte sogar die weithin sichtbare Fontäne im Wöhrder See. 2011 etwa war die Pumpe kaputt, die das Wasser dort 25 Meter in die Höhe schoss. Mal sehen, ob es heuer wieder klappt.

7 Kommentare