So werben die Nürnberger Parteien um junge Wähler

3.2.2014, 19:05 Uhr
SPD: Ihre Jugendorganisation, die "Jusos", geht dorthin, wo die Jugend ist, berichtet der Geschäftsführer der SPD-Stadtratsfraktion, Matthias Bach: "Zum Beispiel sind sie mit einem SPD-Bus am Samstag, 15. Februar, zwischen 22 und ein Uhr nachts vor dem Hauptbahnhof, von wo aus die Nightliner starten: Dort verteilen sie Energydrinks und kommen mit den Leuten ins Gespräch."
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SPD

SPD: Ihre Jugendorganisation, die "Jusos", geht dorthin, wo die Jugend ist, berichtet der Geschäftsführer der SPD-Stadtratsfraktion, Matthias Bach: "Zum Beispiel sind sie mit einem SPD-Bus am Samstag, 15. Februar, zwischen 22 und ein Uhr nachts vor dem Hauptbahnhof, von wo aus die Nightliner starten: Dort verteilen sie Energydrinks und kommen mit den Leuten ins Gespräch." © Karlheinz Daut

CSU: Beim Kampf um junge Wähler setzt die Nürnberger CSU vor allem auf die sozialen Netzwerke: Neben persönlichen Accounts der Kandidaten auf Facebook und Twitter hat sie eine Facebook-Seite zur Kampagne „Nürnberg ist mehr wert“ ins Leben gerufen. „Darüber kommen wir gerade an viele junge Leute ran, die wir sonst nicht erreichen würden“, glaubt OB-Kandidat Sebastian Brehm. Eine echte Social-Media-Strategie gebe es dabei nicht, Informationen über Programm und Kandidaten stünden im Vordergrund. Im echten Leben sei geplant, junge Menschen im Nachtleben vor Diskotheken anzusprechen. Auch mit Auftritten wie beim "Toon Walk" im Super-Mario-Kostüm hofft Brehm, Aufmerksamkeit bei Jugendlichen zu erregen. Wahlkampf vor Schulen soll es dagegen nicht geben:  „Bei Schulen bin ich zurückhaltend, die Schüler sollen sich lieber aufs Lernen konzentrieren“, sagt Brehm.
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CSU

CSU: Beim Kampf um junge Wähler setzt die Nürnberger CSU vor allem auf die sozialen Netzwerke: Neben persönlichen Accounts der Kandidaten auf Facebook und Twitter hat sie eine Facebook-Seite zur Kampagne „Nürnberg ist mehr wert“ ins Leben gerufen. „Darüber kommen wir gerade an viele junge Leute ran, die wir sonst nicht erreichen würden“, glaubt OB-Kandidat Sebastian Brehm. Eine echte Social-Media-Strategie gebe es dabei nicht, Informationen über Programm und Kandidaten stünden im Vordergrund. Im echten Leben sei geplant, junge Menschen im Nachtleben vor Diskotheken anzusprechen. Auch mit Auftritten wie beim "Toon Walk" im Super-Mario-Kostüm hofft Brehm, Aufmerksamkeit bei Jugendlichen zu erregen. Wahlkampf vor Schulen soll es dagegen nicht geben: „Bei Schulen bin ich zurückhaltend, die Schüler sollen sich lieber aufs Lernen konzentrieren“, sagt Brehm. © Eduard Weigert

Die Grünen: "Infostände sprechen junge Leute nicht so an, interaktive Aktionen sind da besser geeignet", sagt Britta Walthelm, die im Kreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen zuständig für die Themen Jugend und Kultur ist. Ein Beispiel für interaktiven Wahlkampf: Der Flashmob von Studenten für ein Semesterticket im Januar, an dem sich auch die Grüne Jugend beteiligt hat. Aber auch die Petition, die die Jugendorganisation der Partei zum gleichen Thema auf der Plattform "Open Petition" gestartet hat. Und natürlich setzen auch die Grünen auf Kneipen-Wahlkampf, aber eher "guerilla-mäßig", wie Walthelm sagt. Soll heißen: Statt Infostand, sind die Wahlkämpfer lieber mobil, laufen durch Lokale und Diskotheken und verteilen Flugblätter.
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Die Grünen

Die Grünen: "Infostände sprechen junge Leute nicht so an, interaktive Aktionen sind da besser geeignet", sagt Britta Walthelm, die im Kreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen zuständig für die Themen Jugend und Kultur ist. Ein Beispiel für interaktiven Wahlkampf: Der Flashmob von Studenten für ein Semesterticket im Januar, an dem sich auch die Grüne Jugend beteiligt hat. Aber auch die Petition, die die Jugendorganisation der Partei zum gleichen Thema auf der Plattform "Open Petition" gestartet hat. Und natürlich setzen auch die Grünen auf Kneipen-Wahlkampf, aber eher "guerilla-mäßig", wie Walthelm sagt. Soll heißen: Statt Infostand, sind die Wahlkämpfer lieber mobil, laufen durch Lokale und Diskotheken und verteilen Flugblätter. © Marcel Staudt

FDP: Für die anstehende Wahlkampfphase peilt die FDP -sofern es finanzierbar ist, eine Briefaktion für die Erstwähler an. Damit sollen die Neulinge per Post darüber informiert werden, was bei der Kommunalwahl geschieht und wie sie mitentscheiden können. Auf verschiedene Geschenke an die jungen Wähler verzichtet die FDP laut Stadträtin Christiane Alberternst: "Die Wähler sollen uns schließlich wählen, weil sie von uns überzeugt sind und nicht weil wir die besten Kaugummis haben."
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FDP

FDP: Für die anstehende Wahlkampfphase peilt die FDP -sofern es finanzierbar ist, eine Briefaktion für die Erstwähler an. Damit sollen die Neulinge per Post darüber informiert werden, was bei der Kommunalwahl geschieht und wie sie mitentscheiden können. Auf verschiedene Geschenke an die jungen Wähler verzichtet die FDP laut Stadträtin Christiane Alberternst: "Die Wähler sollen uns schließlich wählen, weil sie von uns überzeugt sind und nicht weil wir die besten Kaugummis haben." © dpa

Linke Liste "Wir haben immer wieder mit Schülerinitiativen zusammengearbeitet. Zum Beispiel haben wir verhindert, dass die Stadtmauertürme der Stadtschülervertretung geschlossen wurden", sagt der stellvertretende Kreisvorsitzende Titus Schüller: "Gerade bei politisch engagierten Schülern gibt es die Ansicht: Auf die können wir uns verlassen."
 Um weiter auf sich aufmerksam zu machen, will die Liste vor Berufsschulen und vor Universitäten Wahlkampfstände aufbauen und auch Flugblätter verteilen. Dazu haben alle Kandidaten eigene Facebook-Auftritte, die sich speziell an junge Leute richten und entsprechend gestaltet sind. Für den Kandidaten Stefan Gerbig hat etwa der Kartoonist Gymmick ein Comic-Profilbild entworfen.
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Linke Liste

Linke Liste "Wir haben immer wieder mit Schülerinitiativen zusammengearbeitet. Zum Beispiel haben wir verhindert, dass die Stadtmauertürme der Stadtschülervertretung geschlossen wurden", sagt der stellvertretende Kreisvorsitzende Titus Schüller: "Gerade bei politisch engagierten Schülern gibt es die Ansicht: Auf die können wir uns verlassen." Um weiter auf sich aufmerksam zu machen, will die Liste vor Berufsschulen und vor Universitäten Wahlkampfstände aufbauen und auch Flugblätter verteilen. Dazu haben alle Kandidaten eigene Facebook-Auftritte, die sich speziell an junge Leute richten und entsprechend gestaltet sind. Für den Kandidaten Stefan Gerbig hat etwa der Kartoonist Gymmick ein Comic-Profilbild entworfen. © Roland Fengler

ÖDP: Stadtrat Thomas Schrollinger setzt auf den Kontakt zur Jugend: "Ich versuche an den "laut!"-Versammlungen regelmäßig teilzunehmen, denn die Sprache, die dort gesprochen wird, ist eine andere." Konkrete Aktionen in Zeiten des Wahlkampfes bietet die Partei jungen Wählern allerdings nicht. Deren Anliegen seien über die ÖDP-Jugendorganisation "Junge Ökologen" ins Wahlprogramm miteingeflossen.
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ÖDP

ÖDP: Stadtrat Thomas Schrollinger setzt auf den Kontakt zur Jugend: "Ich versuche an den "laut!"-Versammlungen regelmäßig teilzunehmen, denn die Sprache, die dort gesprochen wird, ist eine andere." Konkrete Aktionen in Zeiten des Wahlkampfes bietet die Partei jungen Wählern allerdings nicht. Deren Anliegen seien über die ÖDP-Jugendorganisation "Junge Ökologen" ins Wahlprogramm miteingeflossen. © Stefan Hippel

Freie Wähler: Sie basteln laut Stadtrat Hartmut Beck gerade an einer Homepage, die auch junge Wähler ansprechen soll: "Das Internet wird immer wichtiger, da immer mehr junge Leser die Tageszeitung abbestellen und sich stattdessen zunehmend über das Internet informieren."
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Freie Wähler

Freie Wähler: Sie basteln laut Stadtrat Hartmut Beck gerade an einer Homepage, die auch junge Wähler ansprechen soll: "Das Internet wird immer wichtiger, da immer mehr junge Leser die Tageszeitung abbestellen und sich stattdessen zunehmend über das Internet informieren." © Stefan Hippel

Die Piraten setzen naturgemäß ebenfalls stark aufs Internet: Neben den Auftritten bei Facebook und Twitter sind für den Nürnberger Kommunalwahlkampf auch kurze Youtube-Videos geplant, in denen die Kandidaten sich und ihr Programm vorstellen. Nachdem lange nicht klar war, ob die Piraten genügend Unterschriften für einen Wahlantritt zusammenbekommen, "beginnt unser Wahlkampf mit sechs Wochen Verspätung", sagt der kommunalpolitische Sprecher der Partei, Michael Bengl. Jetzt gelte es erst einmal das "Standardprogramm", also etwa das Aufhängen von Wahlplakaten, in Gang zu bringen.
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Piraten

Die Piraten setzen naturgemäß ebenfalls stark aufs Internet: Neben den Auftritten bei Facebook und Twitter sind für den Nürnberger Kommunalwahlkampf auch kurze Youtube-Videos geplant, in denen die Kandidaten sich und ihr Programm vorstellen. Nachdem lange nicht klar war, ob die Piraten genügend Unterschriften für einen Wahlantritt zusammenbekommen, "beginnt unser Wahlkampf mit sechs Wochen Verspätung", sagt der kommunalpolitische Sprecher der Partei, Michael Bengl. Jetzt gelte es erst einmal das "Standardprogramm", also etwa das Aufhängen von Wahlplakaten, in Gang zu bringen. © dpa

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