Söder bei Nürnberger CSU: "Zuerst muss Horst zurücktreten"

13.1.2019, 16:51 Uhr
Ministerpräsident Markus Söder findet beim Neujahrsempfang der CSU Kreisverband Nürnberg-West deutliche Worte über Horst Seehofer.

© Giulia Iannicelli Ministerpräsident Markus Söder findet beim Neujahrsempfang der CSU Kreisverband Nürnberg-West deutliche Worte über Horst Seehofer.

Politiker dürften nicht nur mit sich selbst, sondern mit den Sorgen der Bürgerinnen und Bürger beschäftigt sein. Das, so Söder, sei die Lehre, die man aus den quälenden Streitigkeiten um die Koalition, aber auch in der eigenen Partei aus dem zurückliegenden Jahr ziehen müsse.

Für die Wahl zum Parteivorsitzenden am Samstag rechne er sich gute Chancen aus. "Aber Horst muss erst einmal zurücktreten", sagte Söder mit Blick auf Noch-Parteichef Horst Seehofer unter viel Beifall aus dem Saal.

Mancher habe vor der Landtagswahl 2018 gehofft, danach ein anderes, womöglich linkeres Bayern vorzufinden, so der Ministerpräsident vor 400 Zuhörerinnen und Zuhörern in der großen Turnhalle des ATV Frankonia in Gebersdorf: "Wer das gehofft hat, hat sich getäuscht."

Zum Diesel-Skandal erklärte Söder, die Angriffe auf das Auto müssten beendet werden. Er sei durchaus für einen besseren öffentlichen Nahverkehr und für saubere Luft; die bekannte Nürnberger Messstelle an der Von-der-Tann-Straße sei zugegebenermaßen "alles andere als ein Luftkurort". Doch die Debatte habe absurde Züge angenommen, die Art, wie der wichtigste Industriezweig des Landes, die Autoindustrie, kaputt geredet werde, sei unerträglich. "Das muss aufhören", forderte der Ministerpräsident.

Bei der Integration müsse Bayern die "richtige Balance zwischen Humanität und Ordnung" finden. Der CSU-Vorsitzende in spe: "Wir sind eine integrative Gesellschaft und werden es auch bleiben." Diejenigen unter den Asylbewerbern, die eine Ausbildung machten, sollten sie auch machen dürfen, hieß es. Allerdings müssten Straftäter unter ihnen ohne Wenn und Aber in ihre Herkunftsländer zurückgeschafft werden. Söder: "Und diese Länder müssen ihre Leute auch zurücknehmen."

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