Sör: Es war kein Wintereinbruch vorhergesagt

26.11.2013, 18:18 Uhr
Sör: Es war kein Wintereinbruch vorhergesagt

© Katrin Wiersch

Am Dienstag rieselten in Nürnberg die ersten Schneeflocken vom Himmel und prompt versank die Stadt im Verkehrschaos. Autos rutschten über spiegelglatte Straßen, Radfahrer und Fußgänger konnten sich kaum aufrecht halten.

Für CSU-Fraktionschef Sebastian Brehm trägt der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) die Hauptschuld an den chaotischen Verhältnissen: "Es ist traurig, jedes Jahr aufs Neue nach dem ersten leichten Schneefall feststellen zu müssen, dass es wieder nicht geklappt hat." Auch die User von nordbayern.de schimpfen mitunter heftig und schieben Sör den schwarzen Peter zu.

Brehm bemängelt, dass die Winterdienstfahrzeuge „erst dann ausrücken, wenn die Straßen schon spiegelglatt sind.“ Gleichzeitig schlägt er vor, den Räumtrupp loszuschicken, „wenn der Schnee im Radarbild zu sehen ist und nicht wenn er bereits auf der Straße liegt"

Doch genau darin liegt offenbar das Problem. Wie der Sör auf einer eigens einberaumten Pressekonferenz am Dienstag erklärte, habe der beauftragte Wetterdienst für den Dienstagmorgen keine flächendeckenden Schneefälle vorhergesagt. Das Niederschlagsradar hätte lediglich eine „ganz geringe Schneefallwahrscheinlichkeit“ angezeigt.

Auch sei bei den ersten Kontrollfahrten ab 5 Uhr keine Glätte festgestellt worden, wie Marco Daume, Technischer Werksleiter bei Sör, berichtete. Daher wurde kein Salz auf die Straßen gestreut. In Zukunft, so Daume, wird sich Sör nicht einzig und allein auf das Wetterradar verlassen, sondern weitere Wetterdienste nutzen. Bürgermeister Horst Förther, zugleich erster Sör-Werksleiter, fügte hinzu, dass künftig auch die Rufbereitschaft früher ausgelöst werde - obwohl mit erheblichen Mehrkosten zu rechnen sei: Eine Rufbereitschaft an einem Wochenende kostet die Stadt 70.000 Euro, wochentags über eine Nacht 15.000 Euro, ohne dass ein einziges Fahrzeug ausrückt.

So soll ein Chaos, wie es am Dienstagmorgen auf Nürnbergs Straßen herrschte, künftig vermieden werden.

Zum Blog-Beitrag "Nürnberg zittert vor dem nächsten Zentimeter Schnee".

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