"Brauchtumspflege": SPD setzt sich für Kirchweihzüge ein

22.1.2019, 16:28 Uhr
Zu einer Kärwa gehört ein kreativer Umzug, so wie hier in Almoshof im vergangenen Jahr.

© Stefan Hippel Zu einer Kärwa gehört ein kreativer Umzug, so wie hier in Almoshof im vergangenen Jahr.

"Die vielen Kirchweihen im Stadtgebiet sind fester Bestandteil des Nürnberger Kulturprogramms und gelebte Brauchtumspflege", betont Thorsten Brehm, Nürnbergs SPD-Chef und stellvertretender Vorsitzender der Ratsfraktion. Doch die Auflagen für die Umzüge hätten in den letzten Jahren zugenommen und stellen die Betroffenen vor große Herausforderungen, so Brehm und seine Fraktionskollegin Jasmin Bieswanger.

"Die Sicherheit aller Mitwirkenden als auch der Zuschauer hat einen hohen Stellenwert", erklären sie. Die von übergeordneten Ebenen vorgeschriebenen Auflagen führten aber vor Ort dazu, dass die Veranstalter personell, technisch und finanziell überfordert würden. Brehm: "Das gefährdet den Fortbestand der Umzüge."

Erst dieser Tage hatten die Kärwa-Veranstalter im Knoblauchsland Alarm geschlagen. Die Kirchweihzüge stünden auf der Kippe. Die Auflagen seien immer strenger geworden. Die Stadt verweist wiederum auf die Gesetze und Vorgaben zur Sicherheit. Der kommunale Servicebetrieb Sör hat nun aber angekündigt, einen "Runden Tisch" zu dem Thema einzuberufen.

Brehm und Bieswanger sehen in den Ämtern und Genehmigungsbehörden der Stadt Nürnberg in diesem Zusammenhang "leider nur die Überbringer der schlechten Nachrichten in Form von Bescheiden, keineswegs aber die Verursacher". Die SPD-Stadtratsfraktion begrüßt die Initiative, nun einen "Runden Tisch" einzurichten. Sie wisse aber auch um die rechtlichen Sachzwänge, innerhalb derer sich die städtischen Beschäftigten bewegen müssten.

Gleichwohl soll die Verwaltung nun den Stadträten über die Situation und Auflagen bei den Kirchweihumzügen berichten und prüfen, wie sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Veranstalter unterstützen könnten. Zudem sollte über die Gremien des Städtetags darauf hingewirkt werden, dass sich Land- und Bund für eine "Vereinfachung im Sinne der Veranstalter" einsetzen.

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